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Neues „Schutzengel-Angebot“ im BISS

Die „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“ bietet in Kooperation mit dem städtischen Kinder- und Jugendforum BISS neuerdings einen „Ort für eine Pause“.

Mit offenen Armen wurden Katrin Knizia sowie ihre Kolleginnen, Nina Hamann und Thordis Harmsen vom Diakonischen Werk, im städtischen Kinder- und Jugendforum BISS empfangen, als sie einen „Ort für eine Pause“ suchten. Nicht für sich selbst und nicht
gegenwärtig, sondern zukünftig für Eltern mit ihren Kindern im Alter von null bis drei Jahren. Einen Ort, mitten in Husum, zum Füttern, Stillen, Wickeln, zum Austausch und zum Wohlfühlen.


Bei Mille Manske und Dennis Bartel vom BISS-Team stießen sie damit auf offene Ohren und so startete heute, Donnerstag, 21. März, das neue Schutzengel-Angebot der „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen besonderen Ort in einem unserer Räume anbieten können“, so die beiden BISS-Mitarbeiter.


Katrin Knizia ist Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin bei der Sozialraumorientierten Kinder – und Jugendhilfe des Diakonischen Werks (DW) in Husum, sie koordiniert seit acht Jahren die „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“. Das neue Angebot ist eine Kooperation vom DW, der Evangelischen Familienbildungsstätte Husum sowie Familie leben und Lebenshilfe Husum.


Wer mit seinem Kind in der Stadt unterwegs ist und vielleicht schon viel an Terminen oder mit Besorgungen erledigt hat, sehnt sich sicherlich nach einem Ort, um sich kurzfristig eine gemeinsame Auszeit zu gönnen. Im BISS in der Norderstraße 15 besteht dann jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr die Möglichkeit.


Eine Fachkraft von den „Frühen Hilfen“ ist donnerstags vor Ort und steht den Besucherinnen und Besuchern in der wohl verdienten Pause bei Bedarf gerne mit Rat, Tat und Gesprächen rund um das Baby zur Seite.


Wie es zu der Idee für einen „Ort für eine Pause“ kam: Im Rahmen des Weltkindertages fand im September 2022 ein Informationsfest für Schwangere und Familien mit Kleinkindern von der „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“ statt. In der dort aufgestellten Wunschbox wurde von Familien mehrmals der Bedarf nach zentralen Still- und Wickelplätzen geäußert, da es in
Husum keine derartigen öffentlichen Angebote gab. O-Töne einiger Mütter seinerzeit: „Ich musste in einer Umkleidekabine sitzen, um zu stillen, da es keinen anderen Ort gab“. „Ich habe letzte Woche im Café gestillt und es war mir total unangenehm, da ich mich so beobachtet fühlte.“ „Ich war so gestresst, hatte so viele Termine und konnte den Kleinen nirgends ablegen. Er hätte mal aus dem Wagen gemusst“.


Für die Fachrunde Grund genug, um nach Lösungen zu suchen. „Perspektivisch ist es uns wichtig, weitere Orte in Husum für Eltern und ihre Anliegen zu schaffen“, so Katrin Knizia, die telefonisch unter der Nummer 0151-58188617 zu erreichen ist. Ansprechpartnerin des neuen „Schutzengel-Angebots“ ist außerdem Nina Hamann vom Diakonischen Werk Husum, Telefon 0151-58190360.


Die „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“ ist das regionale Netzwerk der „Frühen Hilfen in Husum“:
• Dieses besteht seit 2015
• Es tagt fünfmal im Jahr an verschiedenen Orten und Einrichtungen oder Institutionen
im Sozialraum Husum
• Beteiligt daran sind Fachkräfte verschiedenster Professionen, die mit Schwangeren
und/oder mit Familien mit Kindern von 0-3 Jahren zusammenarbeiten
• Entwickelt gemeinsam bedarfsgerechte Angebote für Schwangere und Familien mit
Kindern von 0-3 Jahren
• Ist themengebunden und nicht institutionsgebunden
• Entwickelt jährliche Schutzengelangebote des Förderprogramms des Landes
Schleswig-Holstein „Schutzengel vor Ort“
• Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind beispielsweise die Lebenshilfe EGH U18, Kreis
Nordfriesland/ASD, Beratungsstelle Familie leben, Evangelische
Familienbildungsstätte, Fachkraft Frühe Hilfen, Familienzentrum Husum, Kinder- und
Jugendhilfe DW, Frauennotruf und Frauenberatung Nordfriesland, Beratungsstelle
Pro familia, Physiotherapeutin-Kinder, Schwangeren und
Schwangerschaftskonfliktberatung, Krippenmitarbeiterinnen und vieles mehr

Pressemitteilung Stadt Husum, 21.03.2024

Die mobilen Stadtgärten laden wieder zum Betrachten und „Beschnuppern“ ein

Sonja Wenzel

Es mag sein, dass städtische, von Straßen durchzogene Wohnviertel nicht gerade „viel Natur“ hergeben; doch das lässt sich – zumindest in kleinem Maßstab – ändern. So gab es beim Diakonischen Werk Husum vor einiger Zeit die gute Idee, mit der vom Kreis Nordfriesland finanzierten Maßnahme „Mittenmang“ kleine grüne Oasen in der Stadt zu schaffen. Mit aufmerksamem Blick lassen sich die originellen, transportablen Holzkästen mit der Aufschrift „Mittenmang“ an verschiedenen Stellen aufspüren: Beispielsweise am Eishaus oder vor dem Gebäude des Stadtteilbüros „Obere Neustadt“. Sinn ist es, Insekten auf der Suche nach Pollen und Nektar zu unterstützen, aber auch die Menschen dazu zu animieren, sich ein paar Kräutlein für den nächsten Salat zu zupfen, oder, wie gerade jetzt, einen Augenblick innezuhalten und den pudrigen Duft der intensiv gefärbten Frühlingsblüher zu schnuppern oder sich einfach nur an der Blütenpracht zu erfreuen.

„Bis vor kurzem haben wir die Winterzeit genutzt, um die mobilen Stadtbeete zu überprüfen und noch die eine oder andere Verbesserung daran vorzunehmen“, erklärt Sylvia Hein, die das Kreis-Projekt „Mittenmang“ sozialpädagogisch betreut. Die Kästen wurden in die Werkstatt „Am Schulwald“ gebracht. Große Unterstützung beim Transport hat dabei der „Kommunale Servicebetrieb Husum“ (KSH) – oder kurz „Bauhof“ – geleistet: „Dafür sind wir sehr dankbar“, so Sylvia Hein. Kleine Schäden an den Kästen haben die Teilnehmenden repariert und sie auseinandergebaut, um ihnen Zwischenböden einzuziehen, auf die ein fachmännischer Unterbau zur Drainage der Pflanzflächen aufgebracht wurde. Die Frühlingsblüher wurden bei der Gärtnerei Schwartz aus Heide bezogen und mit viel Liebe und Sorgfalt und einem verständigen Auge für ansprechende Dekoration eingepflanzt. „Das Substrat hat uns die ‚SHP- Umwelt und Energie GmbH in Ahrenshöft‘ – zur Verfügung gestellt. Bei den Arbeits- und Materialkosten für das Holz, das wir für die Zwischenböden brauchten, ist uns der örtliche Hagebaumarkt sehr entgegengekommen. Dafür danken wir“, erläutert Sylvia Hein.

„Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmenden Wertschätzung ihrer Arbeit erfahren. Gleichzeitig möchte ich die Motivation und die Freude am Umgang mit dem ‚Lebewesen Pflanze‘ fördern, Fachwissen vermitteln und den Teamgeist stärken“, so Sylvia Hein, die von Fachanleiter Ralph Tukker unterstützt wird. Es sei eben nicht gleichgültig, wie man mit der Pflanze umgehe, auf sie aufpasse und sie zum Wachsen bringe: „Die Arbeit hier an den mobilen Stadtgärten hat einen hohen Wert, sie geschieht im Sinne des Erkennens und Erlernens von Gesamtprozessen – und obendrein im Sinne der Nachhaltigkeit.“ Ein schöner Nebeneffekt sei, dass die Teilnehmenden plötzlich eigene Ressourcen und Fachkompetenzen freilegen und entdecken.

Jetzt leuchten Hornveilchen, Bellis und Primeln mit der Sonne um die Wette; Sylvia Hein, Ralph Tukker und Abteilungsleiter Jens Frank wünschen sich noch mehr öffentliche Beachtung und Präsenz für den sanften Blütenflor in den kleinen Stadtgärtchen. Und es lohnt, sich an der Schönheit der Pflanzen zu erfreuen, Insekten zu beobachten oder sich später einen frischen Stängel Petersilie abzuknipsen und genüsslich zu kauen…

Das Diakonische Werk Husum wirbt für eine bunte und offene Gesellschaft

Am 21.3.2024 war die Fachstelle Migration Husum im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus mit einem Infostand in der Husumer Innenstadt vertreten. Dort haben Cordula Wulfert, Christin Fischer, Kismet Abaci und Majd Alkasir zum Thema Rassismus informiert und sich mit Passantinnen und Passanten ausgetauscht. Auch Pastorin Heike Braren hat die Thematik in ihrer dieswöchigen Marktandacht zur Sprache gebracht.

Von links: Majd Alkasir, Cordula Wulfert, Christin Fischer und Pastorin Heike Braren

Infostand am 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus

Sonja Wenzel

„Rassismus geht uns alle an. Er geschieht täglich auf unseren Straßen, oftmals auch im Verborgenen. Nordfriesland ist leider nicht frei davon und hat mit diesem Problem genauso zu kämpfen wie andere Regionen“, erklären Christine Wittstock und Cordula Wulfert, Abteilungsleiterin Migration beim Diakonischen Werk Husum. Mit engstirnigem Verhalten werde die Integration auf beiden Seiten sehr erschwert.

Am 21. März, dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“, wirbt das Diakonische Werk Husum für eine bunte, offene Gesellschaft in Toleranz und gegenseitigem Verständnis mit einem Info-Stand zwischen 10:00 und 12:00 Uhr – vor der Marienkirche. Dieser Tag wurde erstmals im Jahre 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen und ist integriert in die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“, die noch bis zum 24. März dauern. Geplant und koordiniert wird diese mehrwöchige Veranstaltungsreihe in Deutschland von der „Stiftung gegen Rassismus“, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Modellprojekte zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten zu fördern.

Wo begegnet uns im Alltag Rassismus und welchen Einfluss hat er auf uns Menschen? Diese und andere Fragen werden am Infostand aufgeworfen und regen dazu an, das eigene Verhalten zu überdenken. „Wir wollen über die verschiedenen Aspekte von Rassismus informieren und die Besucherinnen und Besucher dafür sensibilisieren, dass keine Ausgrenzung von Leben passieren darf.“ Es wird auch Antworten und praktische, alltagstaugliche Impulse geben: „Wir möchten eine kleine Broschüre verteilen, die darüber informiert, auf welche Weise man Zivilcourage und Solidarität zeigen und sich nutzbringend einmischen kann“, erklärt Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk. Es sei wünschenswert, dass die Gesellschaft interveniere und reklamiere und weder schweige noch wegsehe – dass den Menschen dafür aber auch ein gewisses Rüstzeug und „Rückenstärkung“ mitgegeben werde. „Es ist unabdingbar, dass die Menschen sich stets auf Augenhöhe begegnen und fair miteinander umgehen.“

Der 21. März ist ein Donnerstag – ein „Markttag“. Die allseits beliebte Marktandacht, zu der die Marienkirche immer um 10:00 Uhr mit Glockengeläut ruft, steht an diesem Tag – wie die gesamten Internationalen Wochen gegen Rassismus – unter dem Motto „Alle für Menschenrechte, Menschenrechte für alle“. Pastorin Heike Braren wird das Thema der Andacht unter dieses Motto stellen.

Zum Foto (Urheber privat): Hinsehen und einmischen anstatt gleichgültig weitergehen: Cordula Wulfert (links) und Mitorganisatorin Kismet Abaci (rechts) werden am 21. März mit einem Infostand in der Nähe der Marienkirche gegen den alltäglichen Rassismus sensibilisieren.

Schenken und beschenkt werden

Das Diakonische Werk Husum möchte weitere Menschen für ein Engagement in Patenprojekten begeistern und gewinnen.

Im Projekt wellcome, werden Familien unterstützt, die gerade ein Kind bekommen haben. Die Ankunft eines Kindes bringt immer große Freude, aber auf viele Fragen, Erschöpfung und manchmal große Sorgen. Die Ehrenamtlichen schenken den Familien Zeit und helfen, damit jedes Kind ein frohes und sicheres Willkommen erleben kann.

Für Eltern, die an einer psychischen Erkrankung leiden, ist es besonders schwierig, gut für ihre Familie zu sorgen. Im Alltag und noch mehr in Krisenzeiten, fällt es schwer, so aufmerksam und zuverlässig zu sein, wie die Kinder es brauchen. Dann kann es leicht passieren, dass schon kleine Kinder zu viel Verantwortung tragen. Mit dem Patenprojekt sucht und vermittelt das Diakonische Werk Menschen, die als Patinnen oder Paten, Kinder in dieser Lebenssituation begleiten und unterstützen. Die ehrenamtlichen Paten haben regelmäßig Zeit für das Kind. Sie schenken ihre Aufmerksamkeit und gestalten und erleben unbeschwerte Stunden in denen das Kind im Mittelpunkt steht.

Die Ehrenamtlichen in beiden Projekten werden vom Diakonischen Werk auf diese Aufgabe vorbereitet und fortlaufend unterstützt. Eine pädagogische Ausbildung ist nicht nötig, denn Zeit schenken kann jeder. Für alle Menschen die sich für dieses Angebot interessieren gibt es eine Informationsveranstaltung am 4.3.2024 um 18:30 Uhr in der Ev. Familienbildungsstätte, Woldsenstraße 47 in Husum. Auch telefonisch werden gern alle Fragen von Interessierten durch Christof Pankratz-Falk (Patenprojekt) oder Sabine Tolkmitt (Wellcome) beantwortet (Tel 04841 691440).

Foto: Foto von Troy T auf Unsplash

Bei „Möbel & Mehr“ regen Klimatafeln zum Nach- und Umdenken und zum Mitmachen an

Sonja Wenzel

„Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“ Diese Sätze von großem Wahrheitsgehalt prägte einst die Popgruppe „Die Ärzte“. Er diente Manfred Hansen, Abteilungsleiter Integration beim Diakonischen Werk Husum, als griffiger Auftakt für die feierliche Einweihung der neu geschaffenen „Klimatafeln“. Die Öffentlichkeit nahm mit regem Interesse Anteil. Eigentlich ist ein wenig Engagement für Natur- und Klimaschutz relativ einfach zu bewerkstelligen, denn alle Menschen können ihre Sinne für die drängenden Problematiken schärfen – jeden Tag ein wenig mehr; und alle können etwas mit konkreten Maßnahmen bewirken – dabei ist es gleichgültig, ob man große oder kleine Schritte macht; doch nur, wenn alle mit anpacken, kann die Umwelt für heute und morgen verbessert werden und lebens- und liebenswert bleiben.

Genau diese Gedanken transportieren die sechs großformatigen „Klimatafeln“, die unaufdringlich und ohne erhobenen Zeigefinger bei „Möbel & Mehr“ platziert wurden: Sie dienen dazu „sich bewusst zu machen, wie wichtig Nachhaltigkeit ist und welche Vorschläge und Ideen man für sich umsetzen kann“, formulierte es Ines Sagner, pädagogische Fachkraft bei „Möbel & Mehr“. Die Tafeln befassen sich mit lebensnahen Themen, beispielsweise mit Ernährung und Mobilität, Wohnen und Konsum und sind originellerweise ein „Workshop zur Selbstnutzung“. So heißt es auch freundlich auffordernd „Scan me!“ – der QR-Code ist gleich dabei und funktioniert sogar durch die Schaufensterscheibe. So ist es auch für Nutzer und Nutzerinnen „von außen“ möglich, über eine spezielle App ganz für sich selbst in den Workshop einzusteigen, gleich festzustellen, wie groß der eigene ökologische Fußabdruck ist und, so Ines Sagner „wie viele Erden notwendig sind, wenn wir so weitermachen wie bisher…“.

Für ein „innovatives Projekt“ habe man eine Arbeitsgemeinschaft gebildet und überlegt, was einerseits die Zielgruppe „junge Menschen“ anspreche und was andererseits von der Thematik her in ein nachhaltiges Kaufhaus wie „Möbel & Mehr“ hineinpasse, erzählt Ines Sagner. Aus dem Verfügungsfonds des Quartiermanagements der Stadt Husum zur Verschönerung des Quartiers „Obere Neustadt“ haben finanzielle Mittel bereitgestanden. „Wir haben das Evangelische Kinder- und Jugendbüro in Niebüll mit ins Boot geholt. Dieses arbeitet mit Jugendlichen zusammen, die sich ehrenamtlich einbringen.“ Merrit Koopmann und Gyde Hansen haben sich dabei besonders engagiert. Unter der Anleitung der Pädagogin Anna Ihme vom Kinder- und Jugendbüro wurde erarbeitet, welche Materialien für die Tafeln verwendet und – vor allen Dingen – welche Inhalte vom Nachhaltigkeitsgedanken ausgehend kommuniziert werden sollten.

„Die Mitarbeit an diesem Projekt war für mich besonders reizvoll, weil ich mich noch intensiver mit dem Thema ‚Nachhaltigkeit‘ beschäftigen konnte. Die Gestaltung der Tafeln hat besonderen Spaß gemacht, das ist mein eigentlicher Schwerpunkt“, erzählt Gyde Hansen (19), Schülerin des Beruflichen Gymnasiums in Husum. Anna Ihme sieht vor allem den hohen Wert der Bildungsarbeit: „Wir halten auch Arbeitshilfen bereit für pädagogisches Personal, unter anderem zu Fairtrade oder ‚Mikroplastik und Kosmetik‘. Auf unserer Homepage www.ekjb-nf.de kann man sich unter der Kategorie „Material“ mit dem Thema näher befassen.“

Manfred Hansen dankte allen Beteiligten, die sich für dieses Projekt ins Geschirr gelegt haben. „Die Themen, die die Klimatafeln transportieren, passen natürlich sehr gut in unser nachhaltiges Kaufhaus“, sagte er in seiner Ansprache. Das schon seit Jahren praktizierte „Upcycling“ treffe genau die Philosophie von „Möbel & Mehr“. Dabei entstehen pfiffige und praktische Neulösungen aus Gegenständen, die zunächst unbrauchbar erscheinen. Und außerdem, so Manfred Hansen weiter: „Second Hand-Bekleidung, Haushaltsartikel und gut erhaltene, gebrauchte Möbel, die man bei uns erwerben kann, dienen dem Klimaschutz. Denn das Klimaneutralste ist nicht das, was erst noch produziert werden muss, sondern das, was man bereits hat.“ Die Maßnahme wird vom Kreis Nordfriesland gefördert.

Aschermittwochslesung mit Gerhard Delling, Autor und ehemaliger Sportschau-Moderator

„Ella & Co.KG“ – ein Familienroman aus den Wirtschaftswunderjahren

Sonja Wenzel

„Diese Veranstaltungen sind eine wichtige Institution geworden und besser als jede Dankeskarte.“ So
griffig formulierte es der Aufsichtsratsvorsitzende des Diakonischen Werks Husum, Dr. Stefan Krüger
bei der diesjährigen Aschermittwochslesung. Diese Lesungen läuten seit über 15 Jahren auf charmante
Art und Weise die Fastenzeit ein und sind ein Dank an alle, die das Diakonische Werk Husum
voranbringen und unterstützen, unter anderem die Sponsoren und Sponsorinnen, die Serviceclubs, die
Schulen und die Politik. In diesem Jahr hatte sich der bekannte Sportschau-Moderator und Autor
Gerhard Delling auf den Weg gemacht, um die geladenen Gäste zu unterhalten. Übrigens war es, wie
Dr. Krüger ausführte, die letzte Aschermittwochslesung unter der Ägide des noch amtierenden
Geschäftsführers Volker Schümann, der gegen Ende dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand
gehen wird.

„Ella & Ko.KG“ – so heißt der Titel des Romans aus der Feder Gerhard Dellings. Ein wenig
autobiografisch ist die Geschichte aus den deutschen Wirtschaftswunderjahren durchaus, denn sie ist
in einigen Teilen eine Reminiszenz an seine Großmutter Elli – eine „mitunter dickhäutige, dann wieder
sensible, kurz, eine ambivalente Persönlichkeit“, so Delling. Ella jedenfalls, die Hauptperson des
Romans, ist nicht nur taff und zielstrebig. Sie ist ein kaum zu bändigendes Energiebündel, zupackend
und mit fixem Geist. Sie versucht, nach dem Kriegschaos die Nase über Wasser zu halten – mit Erfolg:
sie gründet zunächst ein Café, das recht bald floriert. Der Verpächter der Räumlichkeiten jagt es ihr
später allerdings wieder ab. Sie lässt sich nicht unterkriegen und wendet sich anderen Dingen zu: Auf
einem Grundstück, das ihr Ehemann von den Alliierten zwar „mit Brief und Siegel“, aber dennoch unter
nebulösen Umständen erwirbt, gründet sie einen Altwarenhandel, ein vielseitiges Unternehmen mit
zahlreichen Mitarbeitenden, das sich ebenfalls prächtig entwickelt.

Das Buch ist eine Zeitreise und spannt den Bogen aus den Aufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg
in unsere Gegenwart hinein. „Ich wünsche mir, dass die Menschen heute ein Stück von dem, was Ella
hat und was sie durch die Zeit trägt und motiviert, wiederfinden würden“, so Gerhard Delling. Ella
achtet darauf, nie wieder in Abhängigkeiten zu geraten und hat etwas von einer „Mutter der Kompanie“
an sich. Sie ist dabei „beeindruckend empathisch, aber gleichzeitig auch distanziert. Sie ist
wertschätzend und übernimmt Verantwortung mit allen Vor- und Nachteilen“, wie Dr. Maria-Theresia
Leuker-Pelties feststellte. Wie immer führte die Professorin der Universität zu Köln kompetent,
gewinnend und sympathisch durch die Veranstaltung. Ella, Geschäftsfrau in einer Zeit, als ein Handel
noch mit Handschlag besiegelt und damit verbindlich war, verfügte über Autorität; sie kannte ihren
„Laden“ und ihre Leute durch und durch. Heute, so Delling schwinde die Sensibilität für das
Miteinander in manchen Lebensbereichen. Es gehe der Gesellschaft oft um Maximierung des
Wohlstandes; doch sei es eher das „Wohlbefinden“, das der Vermehrung und Verbesserung bedürfe.

Als die Corona-Pandemie allen geplanten Aktivitäten des Autors platzen ließ, ging er mit sich in Klausur
und schrieb innerhalb eines runden Dreivierteljahres seine „Ella“. Die Arbeit habe ihn nicht mehr
losgelassen, und er habe den Stoff „mit Spaß“ geschrieben. Delling, aus Rendsburg stammend und
„alter Schulkollege“ und Mitabiturient von Volker Schümann, vermischt die tatsächlichen Geschehnisse
mit „etwa 70 Prozent Fiktion“: Manche Verhältnisse seien freilich etwas anders gewesen, „doch den
Schrottplatz beispielsweise gab es wirklich“. Übrigens: An vielen Stellen gibt’s im Buch „erst mal ‘nen
Kaffee“. Dazu Dr. Leuker-Pelties: „Wenn man das Buch riechen könnte, würde es nach Kaffee duften.“

„Wir freuen uns, einen besonderen Gast bei uns begrüßen zu dürfen“, erklärte Schümann. Er dankte
dem Team der Familienbildungsstätte, den beiden Geschäftsleitungs-Assistentinnen Hanna Diallo und
Annika Leese sowie dem Küchenteam des Christian-Jensen Kollegs, das für die anschließende
Verpflegung sorgte. Allen Unterstützenden sowie den rund 330 Mitarbeitenden und fast ebenso vielen
Ehrenamtlichen zollte er große Anerkennung. In manchen gesellschaftlichen Bereichen sei „die
Situation angespannt“, was sich beispielsweise bei den Tafeln zeige, bei der Unterstützung von
Migranten oder bei den Betreuungsplätzen für Kinder und Jugendliche. Ein wichtiger Baustein sei die
Schulsozialarbeit. Er verwies auf diverse Jubiläen, wie zehn Jahre Praxis ohne Grenzen, den 15.
Geburtstag der Tafel Bredstedt oder das 40-jährige Jubiläum der Schwangeren-Beratung. Auch die
Übernahme der Friedenskirche als „Diakoniekirche“ sei ein Meilenstein im Schaffen des Diakonischen
Werks Husum.

Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Krüger, Gerhard Delling, Dr. Maria Leuker-Pelties, Geschäftsführer Volker Schümann

Spendenübergabe von der Sigge-Paulsen-Stiftung für das Kinderschutz-Zentrum Westküste

Sonja Wenzel

„Kinder sind die schwächsten Glieder in unserer Gesellschaft“, sagt der Nordstrander Hans Harro Hansen. „Deshalb kümmern wir uns mit der Sigge-Paulsen-Stiftung um Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer schwierigen Familiensituation benachteiligt sind.“ Hansen gründete im Jahre 2009 die „Sigge-Paulsen-Stiftung“. Dabei handelt es sich um eine Treuhandstiftung. Sie ist organisatorisch unter dem Dach der Diakonie-Stiftung angesiedelt. Kürzlich hat er 500 Euro aus den Erträgen der Stiftung an das Kinderschutz-Zentrum des Diakonischen Werks Husum gespendet. „Wir möchten, dass Kindern und Jugendlichen Wertschätzung entgegengebracht wird und dass auch sie in Würde leben können“, erklärte er. Es verschaffe ihm innere Zufriedenheit, wenn er jungen Menschen Unterstützung angedeihen lassen könne.

Franziska Probst, Leiterin des Kinderschutz-Zentrums, dankte für die Zuwendung. Rund 800 Familien aus Dithmarschen und Nordfriesland seien es im vergangenen Jahr gewesen, denen das zehnköpfige Team des Kinderschutz-Zentrums, das für beide Landkreise zuständig ist, hat helfen können: „Wir haben unterschiedliche Schwerpunkte. Dazu gehören die Gebiete häusliche oder partnerschaftliche Gewalt, aber auch die Probleme, mit denen geflüchtete Eltern und ihre Kinder zu kämpfen haben. Wir orientieren uns am gesellschaftlichen Bedarf.“ So werde demnächst ein Projekt installiert, das sich der mitunter drängenden Belange von Kindern annehme, die oftmals in den Schulunterricht hineinreichen und diesen beeinträchtigen können: „Es ist vorgesehen, das gesamte Personal einer Schule zu coachen.“ Insofern werde die Spende möglicherweise zur Finanzierung von Fachbüchern und Therapiematerial sowie für Hilfsmittel für die Arbeit mit dem Schulpersonal herangezogen.

Bernd Hannemann, Leiter der Diakonie-Stiftung Schleswig-Holstein, wies auf die Rückenstärkung hin, die von solch einer Spende ausgehe. Er sagte zu, bei weiterem Finanzbedarf den jeweiligen Einzelfall wohlwollend zu prüfen. DW-Geschäftsführer Volker Schümann bezeichnete es als den richtigen Weg, dass das Kinderschutz-Zentrum vor knapp 27 Jahren gegründet worden ist. Er dankte Hans Harro Hansen für die Finanzspritze. „Kinderschutz ist auch im ländlichen Raum ein wichtiges Thema“, sagte er.

Den Stiftungsnamen „Sigge Paulsen“ hat Hans Harro Hansen mit großem Bedacht gewählt. Es handelte sich dabei um eine junge Nordfriesin im 19. Jahrhundert, die mehr schlecht als recht ihre vier kleinen Kinder und sich selbst durchbringen musste. Beim – relativ einträglichen – Fischen nach Garnelen mit der Gliep, einem breiten, nur mit Körperkraft zu handhabenden Spezialnetz, ertrank sie in der Nordsee und ließ ihre Kinder mutterlos zurück. Der Nachwuchs konnte nicht als kleine Familie zusammenbleiben. Hansen ist der Initiator der jedes Jahr im Mai stattfinden „Seetierfangfahrten“, die ebenfalls aus der Sigge-Paulsen-Stiftung finanziert werden – ein erfüllendes Erlebnis für Kinder, deren Familien nicht auf Rosen gebettet sind. „Im letzten Jahr waren etwa 100 Kinder dabei“, freute Hans Harro Hansen sich noch im Nachhinein. Denn die Kleinen strahlen jedes Mal und sind schwer begeistert: „Fröhliche Kinder sind der Lohn der Arbeit“, so Hansen.

Eine hilfreiche Finanzspritze aus der Sigge-Paulsen-Stiftung für das Kinderschutz-Zentrum des Diakonischen Werks: Hans Harro Hansen, seine Mitarbeiterin Gerda Sprengel, Franziska Probst, Bernd Hannemann und Volker Schümann (v.l.n.r.)

Sportlich unterwegs – Das DW Husum-Team zeigt Sportsgeist auf dem Fußballplatz

In gewisser Sicht war es wohl ein doppelter Sieg für das Fußballteam des Diakonischen Werkes Husum, denn obwohl sie den Hauptpokal nicht mit nach Hause nehmen konnten, wurde doch immerhin für den guten Zweck gespielt und Manfred Hansen für seine hervorragende Leistung als bester Torwart des Turniers ausgezeichnet. Am 28. Oktober 2023 hat das Team bereits zum 6. Mal ihr Können auf dem Rasen beim Benefizturnier der NF-Oldie-Stars gezeigt. Die Gruppenphase wurde als Tabellenführer abgeschlossen, aber leider das Viertelfinale gegen den NDR mit 2:3 verloren – insgesamt konnte immerhin der 5. Platz erreicht werden. Bei Bankett und Siegerehrung wurde dann auch Manni Hansen gekrönt. „Somit haben wir doch noch einen Pokal geholt“, freut sich Ulf Brodersen, Mannschaftskapitän und Regionalleitung des Sozialraum Husums. „Wir freuen uns schon auf das nächste Turnier im Oktober 2024, das dann zum 30. Mal stattfinden wird.“ Bei Mitspiel-Interesse dürfen sich Fußballer*innen gerne bei Ulf melden: ulf.brodersen@dw-husum.de oder 04841 9043011.

Von unten links: Arne Hansen, Oliver Gantz, Ulf Hamann, Timo Wolski
 Von oben links: Benjamin Kühnberger, Tade Corinth, Manfred ( Manni ) Hansen, Eike Howind, Marwin Heed, Ulf Brodersen

Manni Hansen bei der Preisverleihung.
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