Sonja Wenzel

„Rassismus geht uns alle an. Er geschieht täglich auf unseren Straßen, oftmals auch im Verborgenen. Nordfriesland ist leider nicht frei davon und hat mit diesem Problem genauso zu kämpfen wie andere Regionen“, erklären Christine Wittstock und Cordula Wulfert, Abteilungsleiterin Migration beim Diakonischen Werk Husum. Mit engstirnigem Verhalten werde die Integration auf beiden Seiten sehr erschwert.

Am 21. März, dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“, wirbt das Diakonische Werk Husum für eine bunte, offene Gesellschaft in Toleranz und gegenseitigem Verständnis mit einem Info-Stand zwischen 10:00 und 12:00 Uhr – vor der Marienkirche. Dieser Tag wurde erstmals im Jahre 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen und ist integriert in die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“, die noch bis zum 24. März dauern. Geplant und koordiniert wird diese mehrwöchige Veranstaltungsreihe in Deutschland von der „Stiftung gegen Rassismus“, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Modellprojekte zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten zu fördern.

Wo begegnet uns im Alltag Rassismus und welchen Einfluss hat er auf uns Menschen? Diese und andere Fragen werden am Infostand aufgeworfen und regen dazu an, das eigene Verhalten zu überdenken. „Wir wollen über die verschiedenen Aspekte von Rassismus informieren und die Besucherinnen und Besucher dafür sensibilisieren, dass keine Ausgrenzung von Leben passieren darf.“ Es wird auch Antworten und praktische, alltagstaugliche Impulse geben: „Wir möchten eine kleine Broschüre verteilen, die darüber informiert, auf welche Weise man Zivilcourage und Solidarität zeigen und sich nutzbringend einmischen kann“, erklärt Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk. Es sei wünschenswert, dass die Gesellschaft interveniere und reklamiere und weder schweige noch wegsehe – dass den Menschen dafür aber auch ein gewisses Rüstzeug und „Rückenstärkung“ mitgegeben werde. „Es ist unabdingbar, dass die Menschen sich stets auf Augenhöhe begegnen und fair miteinander umgehen.“

Der 21. März ist ein Donnerstag – ein „Markttag“. Die allseits beliebte Marktandacht, zu der die Marienkirche immer um 10:00 Uhr mit Glockengeläut ruft, steht an diesem Tag – wie die gesamten Internationalen Wochen gegen Rassismus – unter dem Motto „Alle für Menschenrechte, Menschenrechte für alle“. Pastorin Heike Braren wird das Thema der Andacht unter dieses Motto stellen.

Zum Foto (Urheber privat): Hinsehen und einmischen anstatt gleichgültig weitergehen: Cordula Wulfert (links) und Mitorganisatorin Kismet Abaci (rechts) werden am 21. März mit einem Infostand in der Nähe der Marienkirche gegen den alltäglichen Rassismus sensibilisieren.

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