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Empowerment auf zwei Rädern – In Bredstedt lernen Kinder und Frauen mit Migrationsgeschichte Fahrrad fahren

In einer Welt, in der Mobilität oft mit Freiheit gleichgesetzt wird, sind Fahrräder nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Symbole der Unabhängigkeit. Für geflüchtete Frauen und Kinder kann das Erlernen des Fahrradfahrens darum auch eine transformative Erfahrung sein – nach oft monatelanger Reise zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bietet das Fahrradfahren nun eine autonome Fortbewegungsmöglichkeit in einer neuen Heimat und auch eine Stärkung des Selbstbewusstseins. Nicht in jedem Herkunftsland ist Frauen Fahrradfahren überhaupt erlaubt.

Das Diakonische Werk Husum hat in Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe, der Radstation Husum, dem Team Integration des Amts Mittleres Nordfriesland und ehrenamtlichen Helfern aus Sportvereinen in Bredstedt und Breklum für fünf Tage ein Fahrrad-Camp auf dem BGS-Gelände in Bredstedt aufgebaut. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich und auch, wenn es nicht immer auf Anhieb klappt, kann man schnell Fortschritte bei den 11 Frauen und 20 Kindern beobachten.

Hanna Petersen-Westphal, Erzieherin mit Schwerpunkt Migration, erklärt: „Man kann richtig miterleben, was es für diese Frauen bedeutet, endlich mobiler zu sein und sich etwas zuzutrauen.“ Neben Theorie-Unterricht lernen die Frauen und Kinder in Parcours und auf geraden Strecken den Umgang mit den Fahrrädern, natürlich immer mit Helmen. Für das richtige Ausbalancieren zu Beginn gab es Dreiräder, Laufräder und Roller. Oliver Gantz vom DW Husum sieht das Projekt auch als Hilfe zur Selbsthilfe: „Auch potenzielle Arbeitsstellen können so besser von den Frauen erreicht werden“. Dies fördert auch eine gelungene Integration und ein Ankommen in der Gesellschaft.

Das DW Husum verabschiedete sich von Propst Jessen-Thiesen

Sonja Wenzel

„Tschüss und auf Wiedersehen“ hieß es für die Mitarbeitenden des Diakonischen Werks Husum beim diesjährigen Osterfrühstück, denn Propst Jürgen Jessen-Thiesen geht in den Ruhestand. Anlässlich einer kleinen Abschiedsfeier in Husums Brauhaus hielt Propst Jessen-Thiesen noch einmal eine Andacht, bei der auch viel gesungen wurde, denn: „Dieser wunderbare Raum muss mit Gesang erfüllt werden“, so der Propst. Im Mittelpunkt seiner Andacht stand „Hineni“ – das hebräische Wort für „hier bin ich“ oder „ich bin da“. Es ist ein ebenso bedeutungsvolles Wort wie „Halleluja – gelobt sei der Herr“ oder „Amen – so sei es“.

„Hineni“ sei die „wichtigste diakonische Grundhaltung“. Respekt und Verantwortung, Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Vertrauen – diese und noch viele weitere gute Werte seien löblich, doch ohne „Hineni“ seien sie reichlich abstrakt, so Jürgen Jessen-Thiesen in seiner Ansprache. „Hineni“ bedeute Präsenz, „Da-Sein“, aber auch die Aufforderung „du kannst mich nutzen“, ich bin dir ein Gegenüber; gleichgültig, ob beispielsweise im täglichen Miteinander im Kollegenkreis, bei der Schulsozialarbeit oder bei der Ausgabe von Lebensmitteln in der Tafel: Die Haltung, die Hineni ausdrücke, sei heute mehr denn je in allen Lebenslagen wichtig und gefordert. „Sie ist an vielen Stellen verlorengegangen. Viele Menschen sind abgelenkt und überreizt, sie sind überall und nirgends unterwegs.“ Doch bevor man dem permanenten Postulat nach Hineni entsprechen könne, müsse man sich dies zunächst selbst als eine Art Schutz holen – sei es im stillen Gebet um Kraft und in der Gewissheit getragen zu werden: „Wenn ihr dies beherzigt, wird es euch verändern“, so der Propst abschließend.

„Wir hätten Sie gern länger bei uns gehabt.“ Mit diesen Worten gab Geschäftsführer Volker Schümann seinem Empfinden im Moment des Lebewohls Ausdruck. Er dankte für die vielen Jahre des vertrauensvollen Miteinanders. Die Geschäftsbereichsleiterinnen Susanne Baum, Heike Bayer, Adelheit Marcinczyk und Inken Voß-Carstensen verabschiedeten sich ebenfalls mit dankbaren und sehr persönlichen Worten. Der Propst sei all die Jahre ein „diplomatischer, strategisch denkender und handelnder sowie ein durch und durch kreativer Partner“ gewesen. „Sie haben uns stets mit dem kirchlichen Fundament verbunden“, hieß es.

„Ich danke allen Mitarbeitenden für den großen, erfolgreichen und hochgeschätzten Einsatz“, schloss der Propst und lobte alle dafür, dass der diakonische Gedanke so ernst und wichtig genommen und nicht als Anhängsel, sondern als ein Wesensmerkmal der Kirche gesehen werde. „Auch in schwierigen Zeiten haben mir Ihr Vertrauen und ein stets offenes Gespräch gutgetan. Sie haben mein Berufsleben bereichert.“

Blicke über den eigenen Tellerrand: Interkulturelle Kochabende 2024

Interessante Begegnungen und kulinarische Entdeckungen sind die Hauptzutaten der Veranstaltungsreihe „Kochkulturen“. Kochen und gemeinsam Essen ist fester Bestandteil jeder Kultur und jedes Kochen findet seinen Höhepunkt im Erleben von Gemeinschaft und dem Teilen von Köstlichkeiten.

An fünf Abenden werden im Laufe des Jahres 2024 ukrainische, arabische, afghanische und eritreische Gerichte zubereitet und gemeinsam verzehrt. Die Menus werden von Menschen aus den jeweiligen Herkunftsländern zusammengestellt. Die Teilnehmenden kochen in gemischten Teams und mit Unterstützung eines nordfriesischen Kochs. Darüber hinaus gibt es Gelegenheit, mehr über die verschiedenen Koch- und Esskulturen zu erfahren und sich mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen.

Termine

Ukrainische Küche: 19.04.24, 17:30 – 20:30 Uhr

Arabische Küche: 03.05.24, 17:30 – 20:30 Uhr

Afghanische Küche: 27.09.24, 17:30 – 20:30 Uhr

Eritreische Küche: 11.10.24, 17:30 – 20:30 Uhr

Arabische Küche: 15.11.24, 17:30 – 20:30 Uhr

Hier geht es zur Anmeldung.

Die „Kochkulturen“ sind ein Kooperationsangebot des Projekts „Ankommen. Andocken“ des Diakonischen Werks Husum und der VHS Husum.

Lust als Delfi® Kursleiter*in tätig zu sein?

Termine:

Baustein 1: Fr. 27.09 & Sa. 28.09.2024     

Baustein 2: Fr. 15.11 & Sa. 16.11.2024      

Baustein 3: Fr. 13.12 & Sa. 14.12.2024      

Baustein 4: Fr. 10.01. & Sa. 11.01.2024     

Baustein 5: Fr. 14.02. & Sa. 15.02.2024    

Baustein 6: Fr. 14.03. & Sa. 15.03.2024 

Studientag 1: Fr. 04.04.2024   online            

Studientag 2: Fr. 16.05.2024           

Studientag 3: Fr. 13.06.2024   online                         

Studientag 4: Fr. 11.07.2025   Abschluss

                     

1.Tag von 15:30 Uhr bis 20:30 Uhr 

2.Tag von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr

Spende der Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“ für die Tafel Husum

Sonja Wenzel

„Zu unseren Grundsätzen gehört das Selbstverständnis von Barmherzigkeit und Mildtätigkeit“, sagte kürzlich Klaus Lüking, Angehöriger der Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“ bei der Übergabe einer Spende für die Husumer Tafel. Es waren 1.250 Euro zusammengekommen, die eine Delegation der Husumer Freimaurer dem Leiter der Tafel, Charly Häuber, überreichte.

Bei ihren Treffen alle zwei Wochen lassen die Logenbrüder eine Kollekte herumgehen: „Wir überlegen gemeinsam, wo die eingesammelte Summe gut gebraucht wird“, so Lüking. „Bitte verwenden Sie die Mittel so, wie es für den Tafelbetrieb am sinnvollsten ist“, bekräftigten Lüking und sein Mitstreiter Detlef Eichelbaum. Häuber dankte für die Finanzspritze und beschrieb die vielschichtige Arbeit in dem „logistischen Unternehmen Tafel“. Die Organisation hinter den Kulissen ist enorm; die sorgfältige und gewissenhafte Arbeit vieler fleißiger, durchweg ehrenamtlicher Hände ist notwendig, bevor die Lebensmittelausgabe – gegen geringe Gebühr – stattfinden kann. Rund 150 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer stellen ihre Arbeitskraft vier Tafeln zur Verfügung: Davon sind rund 100 Personen in Husum und bei der Mobilen Tafel tätig, um die Lebensmittel gerecht an ihre Empfänger abzugeben. Das letzte Drittel der Ehrenamtlichen verteilt sich auf die Tafeln in Bredstedt und Tönning, die keine Zweigstelle der Husumer Tafel sind, sondern eigenständig arbeiten. Getragen werden diese Tafeln vom Diakonischen Werk Husum.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass alle Tafeln grundsätzlich ohne staatliche Zuschüsse handeln und ihrer Philosophie folgen, Lebensmittel, die noch völlig in Ordnung sind, an Menschen mit extrem knappem Haushaltsbudget weiterzugeben. Doch die Tafel kann nur eine Grund-, nicht aber eine komplette Rundumversorgung leisten.

Der Unterhalt der Transportfahrzeuge, mit denen Waren – mitunter sogar aus dem Zentrallager in Neumünster – abgeholt werden, sind beachtliche Posten. Außerdem müssen die Waren nicht nur abgeholt werden – sie wollen auch sortiert sein: Nicht mehr brauchbare Frischwaren müssen entsorgt werden. Die professionelle und umweltgerechte Entsorgung durch eine Fachfirma schlägt jährlich mit rund 10.000 Euro zu Buche.

Die vier Tafeln versorgen rund 1.500 „gelistete“, also registrierte Haushalte insgesamt. Das sind etwa 3.200 Personen. Rund 60 Prozent davon sind aktive Kunden und Kundinnen, die sich und ihre Familien regelmäßig über die Tafel grundversorgen. Von diesen 1.500 Haushalten sind ungefähr die Hälfte ukrainisch und rund 25 Prozent deutsch. Das restliche Viertel verteilt sich auf etwa zehn bis zwölf Nationalitäten. Die Berechtigung bei der Tafel einzukaufen, muss mit einem amtlichen Nachweis erfolgen.

Die Husumer Johannisloge – Zur Bruderliebe an der Nordsee – bedachte die Husumer Tafel mit einer großzügigen Spende: Charly Häuber, Klaus Lüking, Detlef Eichelbaum (v.l.)

Rechtspopulismus: verstehen – entlarven – entgegnen

Ein Diskussionsabend mit dem Journalisten Dominik Lenze im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Tendenzen im ländlichen Raum“.

Di., 23.04.2024, 18:30 Uhr – online per Zoom

Als Auftakt für zwei Präsenzveranstaltungen in Leck und Tönning möchten wir in dieser Onlineveranstaltung mit Dominik Lenze einen vertiefenden Blick auf das Thema Rechtspopulismus werfen. Gerade im Vorfeld der Europawahlen spielt Populismus mit seinen „einfachen Wahrheiten“, der Polarisierung und der Schwarz-Weiß-Malerei insbesondere in rechten Zusammenhängen eine große Rolle. Damit verbunden ist die Gefahr, dass eine vielfältige politische Debatte, der für eine Demokratie so notwendige Meinungsaustausch immer schwieriger und das Vertrauen der Bürger*innen in politische Institutionen immer weniger wird.

Unter anderem am Beispiel von Unternehmen, die rechte Parteien/Organisationen unterstützen, wird Dominik Lenze einen Einblick in die Wirkmechanismen und Gefahren von Rechtspopulismus geben und aufzeigen, wie man ihn entlarven kann.

Dominik Lenze ist freier Journalist und recherchiert zu den Themen Rechtsextremismus und Verschwörungsglaube. Er arbeitet unter anderem für ZEIT Online, den Tagesspiegel und die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN). Zuletzt berichtete er u.a. für die PNN über den rechten Treffpunkt Villa Adlon.

Anmeldung per Mail: flensburg@rbt-sh.de

Der benötigte Zoom-Link wird allen Angemeldeten rechtzeitig vor dem Termin zugeschickt.

In den Präsenzveranstaltungen möchten wir das Thema vertiefen und der Frage nachgehen, wie es mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt aussieht, was (noch) Grundkonsens in der Gesellschaft ist, welche demokratischen Formen des Protestes es gegen menschenfeindliche Positionen in unserer Region gibt und zu einer Vernetzung untereinander beitragen.

Leck: Dienstag, 28.05.2024 um 18.30 Uhr in der Nordseeakademie

Tönning: Freitag, 07.06.2024 um 17.00 Uhr im Packhaus

Anmeldung zu den Präsenzveranstaltungen unter flensburg@rbt-sh.de

Die Veranstaltung wird organisiert durch das Evangelische Regionalzentrum Westküste, die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund, den Kirchenkreis Nordfriesland, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Flensburg des AWO Landesverbandes SH e.V., das Diakonische Werk Husum und Fremde brauchen Freunde e.V.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

„Es war nie langweilig“ – Bahnhofsmissions-Mitarbeiterin Frauke Tramm geht in Ruhestand

Sonja Wenzel

„Ich habe dich oft lachen gehört, du bist offen und hilfsbereit. Du schnackst gern – und obendrein kochst du gut: Das sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche, zufriedenstellende Arbeit“, sagte Ute Petersen, Chefin der Bahnhofsmission Husum. Nach zehn Jahren „kulinarischem Dienst am Menschen“ ist Fach-Hauswirtschafterin Frauke Tramm kürzlich in Ruhestand gegangen. „Das gesamte Jahrzehnt war wunderschön“, lächelte die 66-Jährige. „Ich bin an dieser Arbeitsstelle noch einmal richtig angekommen und habe nach wenigen Tagen gemerkt, dass die Bahnhofsmission und ich gut zusammenpassen.“

Die Einrichtung des Diakonischen Werks Husum bietet unter der Woche Mittagstisch für Menschen mit schmalem Haushaltsbudget an – und dass immer „was Gutes und Nahrhaftes auf dem Tisch stand“, ist die letzte Dekade Frauke Tramm und ihren Mitarbeitenden zu verdanken: „Das Schönste ist, wenn die Gäste kommen“, erklärte sie. Am liebsten habe sie „Gestovtes“, also mit Butter und Mehl gebundene Gerichte, gekocht: „Das essen die meisten so schrecklich gern.“ Letztlich habe sie aber immer die Fantasie walten lassen und das zubereitet, was die Kühlkammer hergegeben habe: „Die Bahnhofsmission ist auf Spenden angewiesen und deshalb muss man in der Küche immer flexibel sein.“

Angenehm sei die Arbeit in einem „tollen Team“ gewesen, aber auch mit umgänglichen, verständnisvollen Vorgesetzten. „Es tat gut, die Wertschätzung zu spüren“, lauteten ihre Worte. Kein Tag sei langweilig gewesen. Sie sei mit ihren Aufgaben gewachsen und im Laufe der Zeit in viele Projekte eingebunden worden: „Dazu zählen das Catering für die unterschiedlichsten Veranstaltungen und die Zubereitung der Suppe für die Suppenküche für jedermann im Gemeindehaus Sankt Marien.“ Sie habe ihre Aufgaben, die im Laufe der Zeit an Umfang zunahmen, stets geliebt, erzählte Frauke Tramm fröhlich und temperamentvoll. Vor Jahren setzte sie auf ihren ursprünglichen Beruf „Hauswirtschafterin“ in einer eineinhalbjährigen Ausbildung die „Fach-Hauswirtschafterin“ obendrauf, und „seit Urzeiten“ gehört sie in ihrem Wohnort einer Laientheatergruppe an.

Sie dankte den Mitarbeitenden, die sie die vergangenen zehn Jahre „durch die Küche“ begleitet haben, aber auch den vielen treuen Gästen, die stets mit Appetit ihre Mahlzeiten eingenommen haben. „Ein herzliches Dankeschön für die Zeit mit dir sagen alle Haupt- und Ehrenamtlichen“, formulierten es Ute Petersen und Abteilungsleiter Jens Frank zum Abschluss. Doch damit der Übergang auf die Nachfolgerin reibungslos klappt, hat Frauke Tramm noch ein paar Monate dienstliche „Verlängerung“ erhalten. Die langjährigen Kolleginnen und Kollegen vermissen ihre „Küchenchefin“ jetzt schon: Sie überreichten Blumen und kleine Geschenke.

Neues „Schutzengel-Angebot“ im BISS

Die „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“ bietet in Kooperation mit dem städtischen Kinder- und Jugendforum BISS neuerdings einen „Ort für eine Pause“.

Mit offenen Armen wurden Katrin Knizia sowie ihre Kolleginnen, Nina Hamann und Thordis Harmsen vom Diakonischen Werk, im städtischen Kinder- und Jugendforum BISS empfangen, als sie einen „Ort für eine Pause“ suchten. Nicht für sich selbst und nicht
gegenwärtig, sondern zukünftig für Eltern mit ihren Kindern im Alter von null bis drei Jahren. Einen Ort, mitten in Husum, zum Füttern, Stillen, Wickeln, zum Austausch und zum Wohlfühlen.


Bei Mille Manske und Dennis Bartel vom BISS-Team stießen sie damit auf offene Ohren und so startete heute, Donnerstag, 21. März, das neue Schutzengel-Angebot der „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen besonderen Ort in einem unserer Räume anbieten können“, so die beiden BISS-Mitarbeiter.


Katrin Knizia ist Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin bei der Sozialraumorientierten Kinder – und Jugendhilfe des Diakonischen Werks (DW) in Husum, sie koordiniert seit acht Jahren die „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“. Das neue Angebot ist eine Kooperation vom DW, der Evangelischen Familienbildungsstätte Husum sowie Familie leben und Lebenshilfe Husum.


Wer mit seinem Kind in der Stadt unterwegs ist und vielleicht schon viel an Terminen oder mit Besorgungen erledigt hat, sehnt sich sicherlich nach einem Ort, um sich kurzfristig eine gemeinsame Auszeit zu gönnen. Im BISS in der Norderstraße 15 besteht dann jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr die Möglichkeit.


Eine Fachkraft von den „Frühen Hilfen“ ist donnerstags vor Ort und steht den Besucherinnen und Besuchern in der wohl verdienten Pause bei Bedarf gerne mit Rat, Tat und Gesprächen rund um das Baby zur Seite.


Wie es zu der Idee für einen „Ort für eine Pause“ kam: Im Rahmen des Weltkindertages fand im September 2022 ein Informationsfest für Schwangere und Familien mit Kleinkindern von der „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“ statt. In der dort aufgestellten Wunschbox wurde von Familien mehrmals der Bedarf nach zentralen Still- und Wickelplätzen geäußert, da es in
Husum keine derartigen öffentlichen Angebote gab. O-Töne einiger Mütter seinerzeit: „Ich musste in einer Umkleidekabine sitzen, um zu stillen, da es keinen anderen Ort gab“. „Ich habe letzte Woche im Café gestillt und es war mir total unangenehm, da ich mich so beobachtet fühlte.“ „Ich war so gestresst, hatte so viele Termine und konnte den Kleinen nirgends ablegen. Er hätte mal aus dem Wagen gemusst“.


Für die Fachrunde Grund genug, um nach Lösungen zu suchen. „Perspektivisch ist es uns wichtig, weitere Orte in Husum für Eltern und ihre Anliegen zu schaffen“, so Katrin Knizia, die telefonisch unter der Nummer 0151-58188617 zu erreichen ist. Ansprechpartnerin des neuen „Schutzengel-Angebots“ ist außerdem Nina Hamann vom Diakonischen Werk Husum, Telefon 0151-58190360.


Die „Fachrunde Frühe Hilfen Husum“ ist das regionale Netzwerk der „Frühen Hilfen in Husum“:
• Dieses besteht seit 2015
• Es tagt fünfmal im Jahr an verschiedenen Orten und Einrichtungen oder Institutionen
im Sozialraum Husum
• Beteiligt daran sind Fachkräfte verschiedenster Professionen, die mit Schwangeren
und/oder mit Familien mit Kindern von 0-3 Jahren zusammenarbeiten
• Entwickelt gemeinsam bedarfsgerechte Angebote für Schwangere und Familien mit
Kindern von 0-3 Jahren
• Ist themengebunden und nicht institutionsgebunden
• Entwickelt jährliche Schutzengelangebote des Förderprogramms des Landes
Schleswig-Holstein „Schutzengel vor Ort“
• Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind beispielsweise die Lebenshilfe EGH U18, Kreis
Nordfriesland/ASD, Beratungsstelle Familie leben, Evangelische
Familienbildungsstätte, Fachkraft Frühe Hilfen, Familienzentrum Husum, Kinder- und
Jugendhilfe DW, Frauennotruf und Frauenberatung Nordfriesland, Beratungsstelle
Pro familia, Physiotherapeutin-Kinder, Schwangeren und
Schwangerschaftskonfliktberatung, Krippenmitarbeiterinnen und vieles mehr

Pressemitteilung Stadt Husum, 21.03.2024

Die mobilen Stadtgärten laden wieder zum Betrachten und „Beschnuppern“ ein

Sonja Wenzel

Es mag sein, dass städtische, von Straßen durchzogene Wohnviertel nicht gerade „viel Natur“ hergeben; doch das lässt sich – zumindest in kleinem Maßstab – ändern. So gab es beim Diakonischen Werk Husum vor einiger Zeit die gute Idee, mit der vom Kreis Nordfriesland finanzierten Maßnahme „Mittenmang“ kleine grüne Oasen in der Stadt zu schaffen. Mit aufmerksamem Blick lassen sich die originellen, transportablen Holzkästen mit der Aufschrift „Mittenmang“ an verschiedenen Stellen aufspüren: Beispielsweise am Eishaus oder vor dem Gebäude des Stadtteilbüros „Obere Neustadt“. Sinn ist es, Insekten auf der Suche nach Pollen und Nektar zu unterstützen, aber auch die Menschen dazu zu animieren, sich ein paar Kräutlein für den nächsten Salat zu zupfen, oder, wie gerade jetzt, einen Augenblick innezuhalten und den pudrigen Duft der intensiv gefärbten Frühlingsblüher zu schnuppern oder sich einfach nur an der Blütenpracht zu erfreuen.

„Bis vor kurzem haben wir die Winterzeit genutzt, um die mobilen Stadtbeete zu überprüfen und noch die eine oder andere Verbesserung daran vorzunehmen“, erklärt Sylvia Hein, die das Kreis-Projekt „Mittenmang“ sozialpädagogisch betreut. Die Kästen wurden in die Werkstatt „Am Schulwald“ gebracht. Große Unterstützung beim Transport hat dabei der „Kommunale Servicebetrieb Husum“ (KSH) – oder kurz „Bauhof“ – geleistet: „Dafür sind wir sehr dankbar“, so Sylvia Hein. Kleine Schäden an den Kästen haben die Teilnehmenden repariert und sie auseinandergebaut, um ihnen Zwischenböden einzuziehen, auf die ein fachmännischer Unterbau zur Drainage der Pflanzflächen aufgebracht wurde. Die Frühlingsblüher wurden bei der Gärtnerei Schwartz aus Heide bezogen und mit viel Liebe und Sorgfalt und einem verständigen Auge für ansprechende Dekoration eingepflanzt. „Das Substrat hat uns die ‚SHP- Umwelt und Energie GmbH in Ahrenshöft‘ – zur Verfügung gestellt. Bei den Arbeits- und Materialkosten für das Holz, das wir für die Zwischenböden brauchten, ist uns der örtliche Hagebaumarkt sehr entgegengekommen. Dafür danken wir“, erläutert Sylvia Hein.

„Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmenden Wertschätzung ihrer Arbeit erfahren. Gleichzeitig möchte ich die Motivation und die Freude am Umgang mit dem ‚Lebewesen Pflanze‘ fördern, Fachwissen vermitteln und den Teamgeist stärken“, so Sylvia Hein, die von Fachanleiter Ralph Tukker unterstützt wird. Es sei eben nicht gleichgültig, wie man mit der Pflanze umgehe, auf sie aufpasse und sie zum Wachsen bringe: „Die Arbeit hier an den mobilen Stadtgärten hat einen hohen Wert, sie geschieht im Sinne des Erkennens und Erlernens von Gesamtprozessen – und obendrein im Sinne der Nachhaltigkeit.“ Ein schöner Nebeneffekt sei, dass die Teilnehmenden plötzlich eigene Ressourcen und Fachkompetenzen freilegen und entdecken.

Jetzt leuchten Hornveilchen, Bellis und Primeln mit der Sonne um die Wette; Sylvia Hein, Ralph Tukker und Abteilungsleiter Jens Frank wünschen sich noch mehr öffentliche Beachtung und Präsenz für den sanften Blütenflor in den kleinen Stadtgärtchen. Und es lohnt, sich an der Schönheit der Pflanzen zu erfreuen, Insekten zu beobachten oder sich später einen frischen Stängel Petersilie abzuknipsen und genüsslich zu kauen…

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