Sonja Wenzel

„Ich habe dich oft lachen gehört, du bist offen und hilfsbereit. Du schnackst gern – und obendrein kochst du gut: Das sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche, zufriedenstellende Arbeit“, sagte Ute Petersen, Chefin der Bahnhofsmission Husum. Nach zehn Jahren „kulinarischem Dienst am Menschen“ ist Fach-Hauswirtschafterin Frauke Tramm kürzlich in Ruhestand gegangen. „Das gesamte Jahrzehnt war wunderschön“, lächelte die 66-Jährige. „Ich bin an dieser Arbeitsstelle noch einmal richtig angekommen und habe nach wenigen Tagen gemerkt, dass die Bahnhofsmission und ich gut zusammenpassen.“

Die Einrichtung des Diakonischen Werks Husum bietet unter der Woche Mittagstisch für Menschen mit schmalem Haushaltsbudget an – und dass immer „was Gutes und Nahrhaftes auf dem Tisch stand“, ist die letzte Dekade Frauke Tramm und ihren Mitarbeitenden zu verdanken: „Das Schönste ist, wenn die Gäste kommen“, erklärte sie. Am liebsten habe sie „Gestovtes“, also mit Butter und Mehl gebundene Gerichte, gekocht: „Das essen die meisten so schrecklich gern.“ Letztlich habe sie aber immer die Fantasie walten lassen und das zubereitet, was die Kühlkammer hergegeben habe: „Die Bahnhofsmission ist auf Spenden angewiesen und deshalb muss man in der Küche immer flexibel sein.“

Angenehm sei die Arbeit in einem „tollen Team“ gewesen, aber auch mit umgänglichen, verständnisvollen Vorgesetzten. „Es tat gut, die Wertschätzung zu spüren“, lauteten ihre Worte. Kein Tag sei langweilig gewesen. Sie sei mit ihren Aufgaben gewachsen und im Laufe der Zeit in viele Projekte eingebunden worden: „Dazu zählen das Catering für die unterschiedlichsten Veranstaltungen und die Zubereitung der Suppe für die Suppenküche für jedermann im Gemeindehaus Sankt Marien.“ Sie habe ihre Aufgaben, die im Laufe der Zeit an Umfang zunahmen, stets geliebt, erzählte Frauke Tramm fröhlich und temperamentvoll. Vor Jahren setzte sie auf ihren ursprünglichen Beruf „Hauswirtschafterin“ in einer eineinhalbjährigen Ausbildung die „Fach-Hauswirtschafterin“ obendrauf, und „seit Urzeiten“ gehört sie in ihrem Wohnort einer Laientheatergruppe an.

Sie dankte den Mitarbeitenden, die sie die vergangenen zehn Jahre „durch die Küche“ begleitet haben, aber auch den vielen treuen Gästen, die stets mit Appetit ihre Mahlzeiten eingenommen haben. „Ein herzliches Dankeschön für die Zeit mit dir sagen alle Haupt- und Ehrenamtlichen“, formulierten es Ute Petersen und Abteilungsleiter Jens Frank zum Abschluss. Doch damit der Übergang auf die Nachfolgerin reibungslos klappt, hat Frauke Tramm noch ein paar Monate dienstliche „Verlängerung“ erhalten. Die langjährigen Kolleginnen und Kollegen vermissen ihre „Küchenchefin“ jetzt schon: Sie überreichten Blumen und kleine Geschenke.

Weitere Beiträge