Vor über einem Jahr hat die Synodalin und Pastorin i. R. Barbara Wilkens ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Mitarbeit in Alten- und Pflegeheimen geschult und qualifiziert werden. Von Anfang an stieß diese Qualifizierungsschulung auf großes Interesse. Wurde die erste Schulung im vergangenen Jahr im Cura-Seniorenzentrum durchgeführt, so hat sich Anfang des Jahres das Mehrgenerationenhaus (MGH) des Diakonischen Werkes bereit erklärt, diese Qualifizierung in ihren Räumen durchzuführen. Erschwert wurde die zuletzt durchgeführte Schulung durch die einschränkenden Corona-Maßnahmen. Dennoch konnten neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Zertifikat in Empfang nehmen. Geschäftsbereichsleiterin des MGH Heike Bayer erklärte hierzu: „Mit der Qualifizierung für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Mitarbeit in Alten- und Pflegeheimen haben sie das Rüstzeug für die Begleitung alleinstehender Menschen an die Hand bekommen.“ Das Ehrenamt zeichne sich dadurch aus, dass man diese begleitende Arbeit gerne macht und nicht als Last empfinde. Auch stellte sie klar, dass diese Begleitung in den Senioreneinrichtungen nicht die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ersetze. Vielmehr unterstützten sie damit das Pflegepersonal in den Einrichtungen. „Wir wünschen uns, dass die Ehrenamtlichen den pflegebedürftigen Menschen schöne Stunden schenken, ihnen mit Verständnis begegnen und Wertschätzung vermitteln“, betont Heike Bayer. Die Initiatorin und Schulungsleiterin Barbara Wilkens stellte klar, dass die Kursteilnehmerinnen und Teilnehmer einige Fragen im Vorfeld für sich klären mussten. So zum Beispiel, ob sie mit alten Menschen mit teils mehrfacher Erkrankung arbeiten können. „Ein verbindlicher und beständiger sozialer Kontakt mit diesen Menschen ist dabei wichtig und wünschenswert“, so Wilkens weiter. Dies gelte auch für Interessenten zukünftiger Kurse. Wichtig sei, dass sie ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten richtig einschätzten. Während des Kurses ging es im ersten Modul darum, die Unterschiede zwischen dem Haupt- und Ehrenamt aufzuzeigen. Weiter wurde den Kursteilnehmern die rechtliche Situation der Ehrenamtlichen und deren Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Im zweiten Kursabschnitt lernten die Teilnehmenden die unterschiedliche Formen dementieller Erkrankungen und ihre Ursachen kennen. Dabei verwies Wilkens auf Krankheitsbilder, die in der Regel erst im Alter auftreten würden. Dazu gehörten die Hör- und Sehschwächen sowie die Altersdepression. Im dritten und letzten Kursteil stand das Thema Abschied, Trauer und der Umgang mit dem Tod auf dem Programm. Die Ehrenamtlichen sollen auf diese Zeit vorbereitet werden, ohne die Hospizarbeit zu ersetzen. Auch die zukünftigen Kurs würden den gleichen Lerninhalt aufweisen. Und damit kündigte Barbara Wilkens den nächsten Informationsabend an, der am 22. September um 18:30 Uhr im Mehrgenerationenhaus stattfinden soll. Zu den Teilnehmerinnen des abgeschlossenen Kurses gehörte auch Anke Draheim aus Breklum. „Ich habe es im Leben sehr gut gehabt und möchte dies an ältere Menschen weitergeben“, erklärte sie zu ihren Beweggründen. Mit diesem Kurs habe sie auch die bisherige Sicherheit im Umgang mit den Menschen bekommen. „Uns ist auch das Basis- und Fachwissen vermittelt worden, was im Umgang mit den Mitmenschen nötig ist.“ Wolfgang Rudolph aus Wester-Ohrstedt gehörte als einziger männlicher Teilnehmer zu dem Kurs. „Im Umgang mit älteren Menschen in Senioreneinrichtungen sind uns wertvolle Hinweise und Hilfestellungen gegeben worden.“ Diese Aufgabe erfülle ihn mit großer Freude. „Ich kann nur jedem empfehlen, diesen Kurs zu besuchen.“ Er vermittle die nötige Selbsteinschätzung und steigere das Bewusstsein für die älteren Menschen.

Heike Bayer (l.) und Barbara Wilkens (r.) mit qualifizierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

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