Sonja Wenzel

Seit dem 1. Juli hat Roland Linder die Leitung der Behandlungs- und Beratungsstelle für Suchtkranke übernommen. Er tritt damit die Nachfolge von Monika Weiss-Menke an, die unlängst in den Ruhestand verabschiedet wurde. Linder (58), aus Baden-Württemberg stammend, arbeitete in verschiedenen Institutionen in Esslingen, Stuttgart und Ludwigsburg: „Die Sucht ist mir in allen ihren Facetten bekannt“, sagt er. Er ist ein „alter, erfahrener Hase“ und bringt auf diesem Gebiet umfassendes Fachwissen aus Fachkliniken, Reha-Einrichtungen – sowohl stationär als auch ambulant – sowie aus der Substitutionsbehandlung und der Jugend- und Drogenberatung mit.

Irgendwann sei in ihm der Wunsch nach grundlegender Veränderung so groß geworden, dass er unbedingt etwas völlig Neues habe anfangen wollen. Für ihn lag es nahe, seinem Leben eine neue Wendung zu geben und sich in Richtung Nordseeküste zu orientieren. Diese besondere Atmosphäre mit dem rauen Klima, dem stetigen Wind und den bodenständigen Menschen hatte er in manchen Nordsee-Urlauben kennen gelernt und ins Herz geschlossen. „Ich habe bislang keinen Tag bereut“, lächelt er, denn in jedem Ende wohne auch ein Anfang inne, lautet seine Philosophie.

Die Behandlungs- und Beratungsstelle für Suchtkranke des Diakonischen Werks Husum steht Menschen mit Ess-Störungen zur Seite, unterstützt jene mit Drogen-, Alkohol- und Nikotin-Problemen sowie mit Glücksspiel- und Mediensüchten. Angehörige erfahren entsprechende Unterstützung. Kinder und Jugendliche mit Suchtproblemen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Psychologischen Beratungszentrum begleitet. Eine psychosoziale Begleitung erhalten auch substituierte Personen. Die Suchtbehandlung umfasst die ambulante Suchttherapie sowie die ambulante Weiterbehandlung nach einer stationären therapeutischen Behandlung.

Ein wichtiges Anliegen ist es dem neuen Leiter, das in vielen Jahren kostbare Erreichte unbedingt zu bewahren, im Laufe der Zeit aber auch ein paar neue Entwicklungen anzuschieben und voranzubringen: So wäre es ganz in seinem Sinne, wenn die Kooperationen mit verschiedenen Institutionen, wie dem Jugendamt, dem Jobcenter oder auch den Schulen noch weiter intensiviert werden könnten, um der Prävention den Stellenwert zu verleihen, den sie seiner Meinung nach unbedingt haben müsse. Ein weiterer Wunsch ist, Eltern und Familienangehörige noch stärker in das Geschehen mit einzubeziehen und das Gesamtkonzept der wichtigen Sucht-Vorbeugung in der Bevölkerung zu „verankern“.

Zu den Fotos: Wegen seiner Liebe zur Nordsee hat sich Roland Linder von Baden-Württemberg nach Nordfriesland orientiert.

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