@Sonja Wenzel

„Licht ist gleichbedeutend mit Wärme und Geborgenheit. Alle Lebenwesen brauchen Licht. Sankt Martin, der seinen Mantel mit dem Bettler teilt, wird für diesen zum wärmenden Licht.“ Diese Worte wählte Pastor Andreas Raabe in seiner Ansprache zum alljährlichen Lichterfest und regte das Publikum dazu an, selbst für jemanden ein Licht anzuzünden: „Für die Oma“ oder „für Freunde“ wurden speziell von jungen Besuchern Teelichter entflammt. Zuverlässig und beliebt, markiert diese Veranstaltung seit langem den Ausklang eines Jahres und den Auftakt der naturgemäß lichtärmeren Zeit. Sie wird organisiert für die jungen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses am Park – sowie deren Angehörige – und der Einrichtung „Betreutes Jugendwohnen“ des Diakonischen Werks Husum. Dabei lässt es sich der Nachwuchs nicht nehmen, bei den Vorbereitungen tatkräftig mitzumachen und unter anderem einen Teil der Begrüßungsrede und die musikalische Einlage zu übernehmen. Sie dankten allen Beteiligten für die Organisation. „Es kann nicht jeden Tag Lichterfest sein – wenn es auch angenehm wäre, weil alle so hochmotiviert bei den Vorbereitungen mit angepackt haben“, sagten die beiden Einrichtungsleiter Timo Wolski und Olaf Ley. Jetzt war noch einmal Gelegenheit – zwar im fix dahinschwindenden Tageslicht, aber in klarer, trockener Kälte – teilweise unter freiem Himmel allerlei Kurzweil zu genießen: Vom Kinderschminken über Dosenwerfen, vom obstsafthaltigen Cocktail über Kuchen vom Buffet und frisch gebackenen Waffeln bis hin zur deftigen Grillwurst und freilich zu ausgiebigem Klönschnack. Jörg Stäwen und sein Zwillingsbruder Sven, beide Hausmeister und „gute Geister“ des Diakonischen Werks, hatten Geschick und ein „gutes Händchen“ bewiesen: Pünktlich zum Lichterfest nach rund vierwöchiger Bauzeit hatten sie die Außenanlagen fertiggestellt und das neue Carport mit angeschlossenem Geräteschuppen errichtet: „Kamerad, schenk ein“, hieß es vom Dach der neuen Baulichkeit herab. Für das gemeinsame Ziehen an einem Strang fanden die beiden Bewohnerinnen Jennifer und Sarah-Jasmin die richtigen Worte, die bei der Begrüßung der Gäste die Schriftstellerin Christine Brückner zitierten: „Es ist gleich, wer auf dem Karren sitzt und wer ihn zieht – Hauptsache ist, er läuft.“ Das Lichterfest schöpft seinen Charme daraus, dass viele anpacken mit demselben Ziel: Das Fest soll gelingen und allen lange im Gedächtnis bleiben – mindestens bis zum Lichterfest im nächsten Herbst.

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