Mit den Händen etwas schaffen, mitgestalten oder sich mit seinen Stärken einbringen: Für Ira Rössel gibt es eine ganze Reihe von Gründen sich für die Bahnhofsmission in Husum zu engagieren. Seit rund eineinhalb Jahren ist sie die erste Vorsitzende des Vereins „Freundeskreis der Bahnhofsmission e.V.“. Gesprächsweise sei ihr die Wiederbelebung des Vereins angetragen worden, der vor mehr als einem Jahrzehnt von der ehemaligen Husumer Bürgermeisterin Ursula Belker gegründet worden war und eine Zeitlang ruhte. Ira Rössel sagte sofort zu und freute sich auf ihre neue ehrenamtliche Aufgabe: „Ich wollte mich gern gemeinnützig engagieren.“ Die Husumer Hauptamtsleiterin liebt einerseits den Umgang mit Menschen, andererseits ist ihr die Verwaltung auf den Leib geschrieben. Denn auch, wenn der gemeinnützige Verein derzeit nicht mehr als ein rundes Dutzend Mitglieder aufweist, so müssen doch viele formale Details beachtet werden, um ihn wieder reibungslos funktionieren zu lassen: „Das ist schon ein kleiner Kraftakt.“ Ira Rössel bringt Interesse mit an unkonventionellen Lebensformen anderer Menschen und bietet auf unterschiedliche Art und Weise gern strukturierte Hilfe an. „Ich habe ein großes Betätigungsfeld für eine aktive Mitarbeit vorgefunden. Man kann Spenden akquirieren, Veranstaltungen organisieren, deren Erlös dem Verein – und damit letzlich den Klienten der Bahnhofsmission – zugute kommt, oder es ist möglich, im Bahnsteigdienst oder in der Küche mitzuarbeiten.“ Vereinsmitglied Ruth Grenz bringt es auf den Punkt: „Hier kann man direkte, greifbare Hilfe am Menschen leisten und aktiv daran mitarbeiten, Lebenssituationen zu verbessern.“ Adelheit Marcinczyk leitet den „Geschäftsbereich II – Soziales und Arbeit“ im Diakonischen Werk Husum, dem die Bahnhofsmission zugeordnet ist. Gemeinsam mit Erk Paulsen, Leiter der Bahnhofsmission, freut sie sich über ein langjähriges, erfahrenes Team, das „gut zusammenhält“.

Der Verein jedoch hat schon in der Vergangenheit maßgeblich die Arbeit in der Bahnhofsmission erleichtert und vorangebracht, indem beispielsweise die komplette Neuausstattung der Küche und die Einrichtung der Kühlkammer vor einigen Jahren finanziell unterstützt wurde. Erst kürzlich ist der „Raum der Stille“ eingeweiht worden, für jedermann öffentlich zugänglich während der Öffnungszeiten der Bahnhofsmission und deshalb mit inklusivem Charakter. Und wäre der „Freundeskreis der Bahnhofsmission e.V.“ nicht gewesen, hätte keine so ansprechend-unaufdringliche Ausstattung angeschafft werden können, modern und von dezenter Gemütlichkeit: Ein Sofa, zwei Sessel und ein Tisch sowie eine Musikanlage. Ein neues Projekt wird der Verein in absehbarer Zeit in Angriff nehmen, denn das Mobiliar in den Übernachtungsräumen muss über kurz oder lang ersetzt werden.

Der Verein freut sich über jedes neue Mitglied, aber auch die Verantwortlichen der Bahnhofsmission heißen alle Menschen willkommen, die bei der Einrichtung aktiv ehrenamtlich mitarbeiten möchten, beispielsweise im vielseitigen und abwechslungsreichen Bahnsteigdienst. Interessenten können telefonisch unter der Nummer 04841-2539 einen Gesprächstermin vereinbaren. Freilich sind auch Spenden herzlich willkommen. Wer finanzielle Unterstützung leisten möchte, kann auf das Konto bei der NOSPA, IBAN DE80 2175 0000 0121 229769, einzahlen.

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Neues Mobiliar ist in den Übernachtungsräumen fällig: Ruth Grenz, Erk Paulsen und Ira Rössel nehmen die Matratzen und die Lattenroste in Augenschein.

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