Sonja Wenzel

„Wir möchten unsere Kooperationspartner und -partnerinnen darüber informieren, dass ab sofort ein neues, EDV-gestütztes Programm bei allen Tafeln im Diakonischen Werk Husum eingeführt wird“, berichtet Adelheit Marcinczyk, Geschäftsbereichsleiterin beim Diakonischen Werk Husum.

Es ist ein kleiner, laminierter Ausweis, den Kunden und Kundinnen der Tafel gut hüten sollten: Er gilt als „Eintrittskarte“, erleichtert den Einkauf für alle Beteiligten entscheidend und schafft Transparenz. „Auf der Grundlage dieses Programms werden alle notwendigen Kundendaten eingegeben“, sagt Charly Häuber, Leiter der Husumer Tafel. Zudem werden die Voraussetzungen gespeichert, die zu erbringen sind und die zum Einkauf bei der Tafel berechtigen. Das kann beispielsweise der Bezug von Bürger- oder Wohngeld sein; oder es handelt sich um Menschen, deren Rente mit Grundsicherung aufgestockt wird.

„Aus diesen Kriterien generieren wir einen Einkaufsausweis. Er enthält Angaben zur Person sowie den nächsten Tafel-Standort, den Einkaufstag und die Einkaufsgruppe, der die Ausweisinhaber und -inhaberinnen zugeteilt sind“, erklärt Häuber einige organisatorische Aspekte. Der Einkaufsausweis schafft größtmögliche Gerechtigkeit allen Kunden und Kundinnen gegenüber. Jeder Einkaufsgruppe wird eine bestimmte Uhrzeit zugeteilt. Die Einkaufszeit in der Tafel beträgt etwa zehn Minuten.

Einkaufsgruppe und Einkaufszeit werden in einem rollierenden System vergeben. Das bedeutet, dass Kunden und Kundinnen sich nicht mehr „in aller Herrgottsfrühe“, lange bevor die Tafel öffnet, anzustellen und auszuharren brauchen, um stets „Erster“ zu sein. „Außerdem ballt es sich nicht vor der Tür, denn für jeden ist durch die Einrichtung von Zeitfenstern ausreichend Gelegenheit zum Einkauf vorhanden“, sagt Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk. Darüber hinaus sind alle vier Tafeln – in Husum, Tönning und Bredstedt sowie die mobile Tafel – untereinander vernetzt: Das stoppt den so genannten „Tafel-Tourismus“, wie das Einkaufen bei verschiedenen Tafeln bezeichnet wird.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die zur Verfügung stehenden Waren gerechter aufzuteilen. „Nach der Hälfte der Zeit wird eine kurze Pause gemacht, damit wir die zweite Hälfte der Waren aufbauen können. So haben alle dieselben Chancen“, erläutert Häuber. Das neue System trägt bereits Früchte, denn viele Menschen, auch ältere, die bei der Tafel keinen Platz mehr zu haben glaubten, akzeptieren das neue System wegen der weggefallenen Warterei voll und ganz und sind zurückgekehrt. 

Die Tafelleitungen machen sich gemeinsam mit ihrer Bereichsleiterin mit dem neuen Programm vertraut. Von links stehend: Rolf Riemann (mobile Tafel), Sylke Pietsch (Bredstedt) Ina Hinrichsen (Tönning) sowie Charly Häuber (Husum) und Adelheit Marcinczyk.

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