Uwe Knudsen

Zeitgleich mit dem Einsetzen heftiger Schneefälle und weit unter dem Gefrierpunkt liegender Außentemperaturen startete das Diakonische Werk Husum (DW) sein alljährliches Winternotprogramm. „Mit der Aktion wollen wir erreichen, dass niemand bei den gegenwärtigen eisigen Zuständen auf der Straße erfrieren muss. Unser Programm richtet sich an wohnungslose Menschen, die keine Möglichkeit haben von der Stadt Husum oder den umliegenden Kommunen versorgt zu werden“, betont Jens Frank.

Als Abteilungsleiter des Diakonischen Werks für niedrigschwellige Hilfen betreut der 56-Jährige das Winternotprogramm. Er wird dabei von der Diplom-Sozialpädagogin Miriam Langer tatkräftig unterstützt. Damit Wohnungslose in den bevorstehenden Wintermonaten nicht den Unbilden des Wetters ausgeliefert sind, mietete das DW im Norden von Husum eine Zwei-Zimmer-Wohnung, die vom Husumer Kloster zur Verfügung gestellt worden war. „Wir haben die Kosten für die Miete sowie   die Nebenkosten mit Heizung, Strom und Wasser übernommen. Soweit es möglich ist, werden die Nutzer daran beteiligt, betonte Jens Frank. In der angemieteten beheizten, mit Mobiliar ausgestatteten Wohnung haben vier Personen bei angenehmen Temperaturen ein Dach über dem Kopf und finden in warmen Betten eine menschenwürdige Nachtruhe. „Wir versuchen es den hier untergebrachten Personen so angenehm wie möglich zu machen. Von den zur Verfügung stehenden Betten sind bereits zwei belegt“, erläutert Jens Frank. Anlaufstelle für Nutzer des Winternotprogramms ist die „DW Beratungsstelle für Wohnungslose“ in der Husumer Poggenburgstraße 16. Von hieraus bestehen Kooperationen mit der Stadt Husum, dem sozialpsychiatrischen Dienst des Kreisgesundheitsamtes sowie den anderen Einrichtungen des Diakonischen Werks. Zudem wird stetig versucht, für die Betroffenen wieder tragfähige Wohnraumsituationen herzustellen.

Miriam Langer und Jens Frank sind unter den Rufnummern 04841-9040080 sowie unter 0151-20086964 zu erreichen. Als Mitarbeitende des DW bitten beide die Bevölkerung, besonders in der Winterzeit auf ihre obdachlosen Mitmenschen zu achten und gegebenenfalls bei drohender Lebensgefahr die Nummer des Rettungsdienstes (112) anzurufen. Das Winternotprogramm des Diakonischen Werks Husum begann am 1. Dezember und endet voraussichtlich am 31. März des kommenden Jahres.

Nach einem Wohnungslosenbericht der Bundesregierung zum Ende des vergangenen Jahres haben rund 263.000 Menschen in Deutschland kein festes Obdach. Davon waren 178.000 im Rahmen von Wohnungsnotfallhilfen untergebracht. 49.000 wohnungslose Menschen waren bei Freunden oder Bekannten untergebracht und 37.000 lebten auf der Straße oder in Behelfsunterkünften. Rund zwei Drittel der Wohnungslosen sind männlich und besitzen die deutsche Staatbürgerschaft. Ihr Durchschnittsalter wird mit 44 Jahren angegeben.

Jens Frank, DW-Abteilungsleiter für Niedrigschwellige Hilfen, versorgt und betreut auch in diesem Winter obdachlos gewordene Mitbürger und Mitbürgerinnen.

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