Uwe Knudsen

„Es ist schön, nach dem pandemiebedingten Ausfall der vergangenen Jahre wieder gemeinsam feiern zu dürfen“, sagte Adelheit Marcinczyk, die am Heiligen Abend als Geschäftsbereichsleiterin des Diakonischen Werks Husum (DW) gemeinsam mit dem Einrichtungsleiter Erk Paulsen etwa zwanzig Gäste in den Räumen der Bahnhofsmission und der Wohnungslosenhilfe zur bereits traditionellen Weihnachtsfeier begrüßte.

Andächtig lauschen die Gäste den Worten von Propst Jürgen Jessen-Thiesen.

Darunter waren auch Husums Bürgermeister Uwe Schmitz, der Kreistagsabgeordnete und 2. Stellvertretende Landrat Carsten F. Sörensen und der DW-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Stefan Krüger. Adelheit Marcinczyk servierte ein von der Hauswirtschafterin der Bahnhofsmission Frauke Tramm und ihrer ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterin Frau Cornehls zubereitetes, aus Rouladen, Rotkohl und Kartoffeln bestehendes Festessen.

Frau Cornehls (links) und Frauke Tramm bereiteten das Festessen zu.

Zuvor erklangen etliche weithin bekannte Weihnachtslieder. Sie wurden vom Propst Jürgen Jessen-Thiesen erstmalig auf einer Trompete instrumental angestimmt und begleitet. Als Chef des Kirchenkreises Nordfriesland verlas er auch die Weihnachtsgeschichte. Nach seinen Worten setzt sich das vor mehr als 2000 Jahren Geschehene bis in die heutige Zeit fort. Denn so wie damals Maria und Josef in Betlehem, seien auch in unserer Zeit weltweit Millionen von Menschen vor Krieg und Vertreibung auf der Flucht. Ihnen allen gebühre die Menschenwürde sowie Begegnungen auf Augenhöhe. Der Propst nannte als Beispiel den Umgang mit einem kleinen Kind, zu dem man sich herunterbeugen müsse, um es zu trösten oder mit ihm zu spielen. „Auch Gott geht in die Knie, macht sich klein als Zeichen seiner Stärke und verleiht dem menschlichen Leben Glanz und Würde“, sagte Jürgen Jessen-Thiesen. Im weiteren Verlauf seiner Ansprache erwähnte der Propst auch den allgegenwärtigen Krieg in der Ukraine, bei dem es nicht nur um Geländegewinne, sondern vor allem – mit der Zerstörung der Infrastruktur – um den Verlust der Menschlichkeit gehe. „In diesem Jahr höre ich die Weihnachtsgeschichte auch mit den Ohren unserer Nachbarn. Denn seit dem Sommer wohnt im Haus nebenan eine Familie aus Kiew, eine Frau mit zwei Söhnen, ihren Eltern und dem Schwiegervater“, betonte der Propst, dessen Ansprache eine lebhafte Diskussion auslöste: In ihrem Verlauf wurde die Befürchtung geäußert, dass der Ukrainekrieg noch lange dauern und sich auch nach Westeuropa ausdehnen könnte. „Der Propst hat uns Mut gemacht“, sagte Husums Bürgermeister Uwe Schmitz in einem Grußwort und forderte dazu auf, dass alle Menschen einen Beitrag zum Gelingen des künftigen Gemeinwohls leisten sollten. Der Stadtverwaltungschef kam nicht mit leeren Händen und verteilte Präsente an die Gäste der Bahnhofsmission.

Propst Jürgen Jessen-Thiesen begleitete die Weihnachtslieder auf der Trompete.

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