Uwe Knudsen

„Das Teilen macht uns nicht ärmer, sondern reicher und es sorgt für Gerechtigkeit“, sagte Jürgen Jessen-Thiesen. Als Propst des Kirchenkreises Nordfriesland hatte er es auch in diesem Jahr übernommen, die Andacht anlässlich der bereits traditionell stattfindenden Weihnachtsfeier in der Husumer Bahnhofmission zu halten.

In der Begrüßungsansprache zu Beginn der Veranstaltung bedankte sich Ute Petersen, als neue Leiterin der unter dem Dach des Diakonischen Werks stehenden Einrichtung, bei den ehrenamtlich tätigen Helfenden und für die zahlreichen Spenden der Bevölkerung aus Husum und Umgebung. Sie alle hätten durch ihr Engagement die Veranstaltung ermöglicht, sagte Ute Petersen. Ganz besonders begrüßte die Einrichtungsleiterin Husums Bürgermeister Martin Kindl, den neuen Bürgervorsteher Robert Koch sowie Professor Dr. Stefan Krüger und Ruth Grenz vom Aufsichtsrat des Diakonischen Werks (DW).

Unter den vielen Spenden befand sich unter anderem ein kulinarisches Geschenk der CDU-Landtagsfraktion, das der Abgeordnete Michael Deckmann persönlich in die Bahnhofsmission gebracht hatte.

Bevor das Festessen von Jana Trompler, Ramona Cornils und der DW-Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk serviert wurde – es gab Rinderrouladen, Bohnen, Kartoffeln und einen leckeren Nachtisch – erklangen weithin bekannte Weihnachtslieder. Zudem las Jürgen Jessen-Thiesen aus der Weihnachtsgeschichte des Lukas-Evangeliums. Der Propst erwähnte in seiner Andacht auch die Geschichte des im dritten Jahrhundert unsere Zeitrechnung südwestlich von Antalya lebenden Priesters Nikolaus von Myra. Dessen human ausgerichtete Weltanschauung sei bis zum heutigen Tag für alle Menschen von Bedeutung, insbesondere dann, wenn es um die Bewältigung von Konflikten gehe. Nach der Überlieferung gab es seinerzeit eine durch Wasserknappheit ausgelöste Hungersnot in der Stadt Myra, die durch das Gebet der Kinder, durch die Strandung eines Getreideschiffes des römischen Kaisers und durch kluges Verhandlungsgeschick des Nikolaus beseitigt worden war. „Auch heute sollte man in schwierigen Situationen nicht aufgeben, viel miteinander reden und niemals den Glauben verlieren. Auch nicht hinsichtlich der Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine“, ergänzte Propst Jessen-Thiesen und vergaß nicht, die vielen nach dem Heiligen Nikolaus benannten Kirchen sowie den alljährlichen für viele Kinder so bedeutsamen Nikolaustag am 6. Dezember zu erwähnen.

Zum Schluss der Weihnachtsfeier in der Bahnhofsmission wurden Geschenkpakete verteilt, woran sich auch Bürgermeister Kindl und Bürgervorsteher Koch beteiligten. Darunter waren auch die „Päckchen mit Herz“, die von der im November beim Diakonischen Werk gestarteten gleichnamigen Aktion stammten.

„Die Weihnachtsfeier in der Bahnhofsmission ermutigt uns jedes Mal und zeigt uns auch, dass unsere teilweise schwierigen Lebenssituationen vielen Mitmenschen und auch der Politik nicht egal sind“, sagte Florian Lauer, der seit einigen Jahren zu den Gästen der Bahnhofsmission gehört.

Die Einrichtungsleiterin Ute Petersen beim Servieren des Festtagsessen.
Propst Jürgen Jessen-Thiesen vom Kirchenkreis Nordfriesland hielt die Andacht vor dem Weihnachtsessen in der Bahnhofsmission

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