Im Kinderschutz-Zentrum Westküste des Diakonischen Werks Husum ist eine Ära zu Ende gegangen. Dessen langjährige Leiterin Ursula Funk übergab ihre Aufgaben an ihre Nachfolgerin Franziska Probst. Gleichwohl wird sie weiterhin im Arbeitsprozess bleiben und im Standort Niebüll stundenweise tätig sein.
Ursula Funk sei „die Ressourcenorientierung in Person gewesen, krisenfest, schnell und entscheidungsstark, hochkompetent und enorm kenntnisreich.“ Sie habe stets den Überblick auch in verzwickten Situationen behalten und sei dem großen Arbeitsaufkommen immer gewachsen gewesen“, so die Ressortleiterin Susanne Baum in ihrer Laudatio. Im Jahre 1994 kam Ursula Funk aus Hamburg nach Husum in die damalige Beratungsstelle – mit einem reichen Erfahrungsschatz in der Kinderschutzarbeit, den sie sich unter anderem im Mädchenhaus Hamburg erworben hatte. Vier Jahre später gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Kinderschutz-Zentrums Westküste, das im folgenden Jahrzehnt von Marketta Wessler geleitet wurde. Als diese im Jahre 2008 in Ruhestand ging, übernahm Ursula Funk deren Aufgaben. „Hochqualifiziert und immer am Ball“ ließ Ursula Funk nie die eigenen Zügel locker und bildete sich laufend fort, organisierte selbst Seminare und war aktiv in verschiedenen Landes- und Bundesgremien.
„Es waren interessante und wunderbare Jahre“, erklärte Ursula Funk rückblickend. Das Team habe sich im Laufe der Zeit vergrößert, die Aufgaben seien facettenreicher geworden, und ein riesiges Bündel an Themen sei hinzugekommen. „Wir haben stets die Impulse der Zeit aufgegriffen“, sagte sie – und als Dank an ihr innovatives Team: „Ihr habt mich getragen – ohne euch hätte ich das nicht geschafft. Nur zusammen konnten wir etwas erreichen.“ Sie dankte den Mitarbeitenden des Diakonischen Werks Husum, besonders der Sekretärin Unna Bork sowie dem Team der Verwaltung, außerdem den Mitarbeitenden aus den Kreisen Nordfriesland und Dithmarschen, speziell den Jugendamtsleitungen und den Vernetzungspartnern und –partnerinnen für die Kooperation und die vielen großartigen Begegnungen, freilich auch den zuständigen Stellen des Landes Schleswig-Holstein. Wichtig sei ihr stets gewesen, dass der Kinderschutz auch auf Kirchenebene sichtbar war. Sie lobte die jahrelange intensive Zusammenarbeit mit Susanne Baum. DW-Geschäftsführer Volker Schümann honorierte das geduldige Warten auf die passgenaue „Ablösung“ in der Leitung: Denn eigentlich hatte Ursula Funk schon eher die Aufgaben in andere Hände übergeben wollen. Einen „Funkenregen“ mit vielen guten Wünschen und gehaltvollen Dankesworten hatte sich das Team der Mitarbeitenden ausgedacht, und von den Kooperationspartnern und –partnerinnen kamen ebenfalls viele lobende Worte: „Ein Schwergewicht an Fachlichkeit und Professionalität“ sei die scheidende Leiterin gewesen, eine erstklassige Unterstützung auch über Kreisgrenzen hinweg, mit großem Herzen, loyaler Haltung und klaren Standpunkten, nie „verbissen und verbohrt“ und stets verlässlich.
Ihre Nachfolge wird Franziska Probst (43) antreten: „Mit Energie und Fachlichkeit den Schatz des Kinderschutz-Zentrums bewahren und weiterbringen“, führte sie aus. Sie bringt Erfahrungen aus der Leitung des Regionalen Sozialen Dienstes Mitte des Jugendamts im Kreis Dithmarschen mit. „Ich habe schon jetzt in meinem neuen Wirkungskreis viele gute Gespräche geführt“, sagte sie. Das Diakonische Werk Husum hat meine Ankunft gut vorbereitet, es war für mich ein herzliches, warmes Gefühl. Es gibt viel zu tun und ich freue mich darauf.“
Auch der Aufsichtsratsvorsitzende des Diakonischen Werks Husum, Professor Dr. Stefan Krüger dankte Ursula Funk: „Sie haben dem Kinderschutz-Zentrum Ihren Stempel aufgedrückt und viel Gutes für die Kinder geleistet.“ Er wünschte ihrer Nachfolgerin alles Gute für einen gelungenen Anfang. „Wir stehen an der Schwelle zu einem Wechsel“, formulierte es Pastorin Heike Braren in ihrer Andacht: „Wir danken Ursula Funk für das Licht in der Dunkelheit, das sie Kindern in Gewaltsituationen mitgegeben hat.“