„Dies ist ein Dank für die wichtige Arbeit, die Sie hier vor Ort leisten“, sagte Bernd Hannemann von der Diakoniestiftung Schleswig-Holstein anlässlich der Übergabe einer 500-Euro-Spende an das Kinderschutz-Zentrum Westküste des Diakonischen Werks. Hans Harro Hansen, Nordstrander „Urgestein“, gründete vor mehr als einem Jahrzehnt die „Sigge-Paulsen-Stiftung“ unter dem Dach der Diakoniestiftung. „Unsere oberste Priorität ist es, Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, zu fördern und zu unterstützen“, sagte er im Beisein von Gerda Sprengel, die ebenfalls Mitglied der Sigge-Paulsen-Stiftung ist. Sie kommt ursprünglich aus Hamburg und hat in der Vergangenheit im sozialen Bereich gearbeitet. „Diese Spende ist notwendig, denn Kinder haben viele Bedürfnisse“, lautete ihre Überzeugung.

Franziska Probst, Leiterin des Kinderschutz-Zentrums, dankte für die Zuwendung. „Wir werden die Summe dort verwenden, wo sie am notwendigsten ist“, versicherte sie. Das könne im Bereich der Sprachmittlung sein, aber auch bei den Arbeitsmaterialien, die zum Teil sehr speziell und kostspielig seien. Rückblickend sei – nach ihren Worten – dem Kinderschutz-Zentrum ein „intensives Jahr“ beschert worden; denn mittlerweile seien erheblich mehr Fachberatungen hinzugekommen, und es werden, nachdem auch ukrainische Kinder hinzugekommen seien, Familien aus mittlerweile 23 Nationen betreut. Oft spiele das Thema „häusliche beziehungsweise sexuelle Gewalt“ eine große Rolle. Dies alles erfordere eine intensive Netzwerkarbeit, beispielsweise mit amtlichen Stellen, wie dem Jugendamt, den Schulen und den Schulsozialarbeitenden, die außerordentlich Frucht bringend und erfolgreich sei: „Die Notlage der Kinder muss fachgerecht begutachtet werden“, so Franziska Probst. Sie dankte für die gute Kooperation, die sich auch im Zusammenwirken mit der Diakonie-Stiftung Schleswig-Holstein und der Sigge-Paulsen-Stiftung ergeben habe.

Hans Harro Hansen, Kenner der Historie Nordstrands, stieß seinerzeit bei verschiedenen Recherchen auf den Namen Sigge Paulsen. Dies war eine mittellose Frau, die vier Kinder allein großzuziehen hatte. Eines Tages ertrank sie in der Nordsee beim Krabbenfischen mit der Gliep. Ihre Kinder blieben als Waisen zurück. „Das Schicksal dieser Mutter hat mich sehr berührt und dazu veranlasst, ihr meine Stiftung zu widmen“, sagte Hansen.

Der Scheck von der Sigge-Paulsen-Stiftung wird dort eingesetzt, wo das Geld am notwendigsten ist. 
Von links: Franziska Probst, Bernd Hannemann, Hans Harro Hansen, Gerda Sprengel.

Text und Bild: Sonja Wenzel

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