Sonja Wenzel

Kürzlich erhielt die Fachstelle Migration Eiderstedt des Diakonischen Werkes Husum, ansässig im Diakoniezentrums Tönning, eine Spende von 1.000 Euro. „Wir werden die Summe gut und mit Augenmaß verwenden“, versprach Christine Wittstock, Abteilungsleiterin der Fachstellen Migration auf Eiderstedt sowie für Husum und Umland. Die Summe resultiert aus einem Benefizkonzert zugunsten Geflüchteter aus der Ukraine. Das Konzert fand kürzlich in der außergewöhnlichen Atmosphäre des Seminarhauses „Neue Schule“ in Wasserkoog statt. „Es haben so viele Menschen das Bedürfnis, den Geflohenen aus der Ukraine zu helfen“, sagt Hausinhaberin Frauke Sophia Peters. Sie zeichnet außerdem verantwortlich für den Verein „Bewegungsfelder e.V.“, der kulturelle Begegnungen auf Eiderstedt fördert und ermöglicht. Gemeinsam mit mehreren Mitstreiterinnen entwickelte sie die Idee zu einem Konzert und stieß bei der Singer-Songwriterin aus der englischen Grafschaft Lancashire Gwen Leo-Allen sofort auf „offene Türen“.

Diese hatte schon länger den Gedanken, bei den schlimmen Nachrichten aus dem gebeutelten Land „nicht tatenlos zuschauen“ zu wollen, sondern aktiv zu werden: „Ich überlegte mir, was ich tun könnte“, erzählt die charmante Britin mit Wahlheimat Hamburg. „Ich kann musizieren, und das wollte ich am liebsten mit dem Gitarristen Andreas Hecht.“ Mit diesem hatte sie schon früher gemeinsam Musik gemacht, und der Künstler sagte sofort zu: „Jetzt war ein schöner Anlass, wieder zusammenzukommen“, berichtet sie. In Hamburg und Schleswig-Holstein gibt sie Musikunterricht, unter anderem an einer Grundschule mit vielen Kindern mit Migrationshintergrund.

Das Konzert erfuhr große Aufmerksamkeit: Rund 100 Zuhörende, darunter viele aus der Ukraine, waren gekommen. Obendrein wurde ihnen ein besonderes Schmankerl geboten: „Eine ukrainische Sängerin aus dem Publikum hat Lieder aus ihrer Heimat vorgetragen“, erzählt Gwen Leo-Allen. Es habe viel Fingerspitzengefühl erfordert, den richtigen Grundton für das Konzert zu treffen: „Ich wollte, dass wir alle gemeinsam in uns gehen, in unsere Herzen hineinhorchen und Mitgefühl spüren“, so die Künstlerin. Sie dankt Frauke Sophia Peters für die Unterstützung: „Wir wurden in ihrem Hause umsorgt, und in Teamarbeit mit ihrer Familie haben wir die Vorbereitungen für das Konzert gemeistert.“ Die Inhaberin der „Neuen Schule“ denkt gern an das jüngst verklungene Konzert zurück: „Es war eine inneres Zusammenrücken in einer fast magischen Stimmung, die alle beseelt hat“, ist ihre Meinung. Synje Detlefsen von der Migrationsberatung in Tönning und Ehrenamtskoordinatorin Claudia Böskens dankten ebenfalls herzlich für die Spende, die „gut angelegt“ werde: „Musik verbindet die Menschen über Grenzen hinweg“, sind sie sich sicher.

Diese imposante orientalische Schale dient als Aufbewahrungsort für die Spende. Über den Inhalt freuen sich – von links – Claudia Böskens, Gwen Leo-Allen, Frauke Sophia Peters und Christine Wittstock. Das geleerte Behältnis bleibt freilich bei seiner Besitzerin im Seminarhaus… Auf dem Foto fehlt Synje Detlefsen.

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