Sonja Wenzel

Welche Vielfalt verschiedene Arbeitsprojekte des Diakonischen Werks Husum zu bieten haben, wurde bei ihrer kürzlichen, mehrtägigen Präsentation auf der Aktionsfläche im THEO deutlich. Vor wenigen Wochen sei der Wunsch nach einer Präsentation der unterschiedlichen Projekte an das Centermanagement herangetragen worden: „Der Verantwortliche, Ole Hühnken, ist unserem Anliegen gegenüber sehr offen gewesen. Wir danken für die Möglichkeit, das THEO nutzen zu dürfen“, äußerten Kerrin Tubies, Fachanleiterin bei „Möbel & Mehr“ und DW-Bereichsleiterin Adelheit Marcinczyk. 

„Wir möchten an diesen Tagen Informationen nach außen tragen. Denn möglicherweise wissen viele Menschen nicht, was in den Projekten geleistet wird“, sagte Kerrin Tubies. Es galt nicht nur, das Motto „Sommerzeit ist Handwerkszeit“ mit Leben zu füllen; sondern es ging besonders darum zu zeigen, dass „Nachhaltigkeit“ mehr als nur ein großes Wort ist und dass schon „im Kleinen“ mit ein wenig Überlegung, Geduld und Pfiffigkeit viele Gegenstände repariert werden oder eine neue Verwendung finden können – ohne sie gleich der Einfachheit halber zu „entsorgen“.

„Rund drei Viertel aller Gegenstände, besonders kleine Elektrogeräte, sind relativ einfach wieder instandzusetzen und brauchen noch lange nicht im Müll zu landen“, berichtete Seniortrainer Jochen Gedlich, der für das unter dem Dach des Diakonischen Werks angesiedelte Repair-Café verantwortlich ist. „Wir verzeichnen guten Zulauf. Es herrscht großes Interesse daran, Gegenstände zu reparieren und weiterzunutzen“, fuhr er fort. Dies sei jeden ersten Samstag im Monat zwischen 14 und 17 Uhr zu spüren, wenn das Repair-Café für die Bevölkerung geöffnet ist; dann heiße es: „Nach Möglichkeit mitmachen und zuschauen bei der Reparatur eines defekten Stücks.“ Im Repair-Café werden auch Nähfreudige angeleitet, ihre Textilien selbstständig auszubessern.

Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit arbeitet auch das Projekt „Upcycling“ bei „Möbel & Mehr“, wobei gebrauchte und gespendete Möbel zu anderen Zwecken umgearbeitet werden: „So erhalten Möbelstücke, die sonst im Sperrmüll gelandet wären, ein neues Leben: Es sind originelle Pflanzbehältnisse aus alten, nicht mehr gebrauchten Stühlen oder Tischen entstanden“, freute sich Tischler und Fachanleiter Jörn Muschketat. Wichtig sei auch die Weiterverwendung von Mobiliar, das, völlig intakt und brauchbar, nicht weggeworfen werden muss und noch viele Jahre manche Stube wohnlich macht: „Wir bemühen uns natürlich immer, gute Möbel auf Lager zu haben.“ Ein kleines „Schmankerl“ ist das Projekt „Nistkästen“: Teilnehmende sind, mit der Kamera „bewaffnet“, durch Husum gepirscht und haben historische Gebäude fotografiert, um sie mit viel Liebe zum Detail als Nistkästen für Vögel nachzubauen. „Sei es ein Speichergebäude oder ein Wohnhaus mit Treppengiebel: Diese Art, Vögeln eine Unterkunft anzubieten, kommt bei der Bevölkerung sehr gut an“, bestätigte Muschketat.

Auch die Radstation war bei der Präsentation mit von der Partie. Dabei gehe es nicht nur um überschaubare Servicearbeiten wie Kette fetten oder Luft aufpumpen, sondern auch um den Verleih und die Aufbewahrung von Fahrrädern, was für Touristen und Pendler von großem Interesse sei, so Manfred Hansen, Leiter der Radstation. Er führte auch das „Velobike“ an, eine originelle Variante besonders für Touristen, die Stadt in einem entfernt an eine Rikscha erinnernden, schnittigen Gefährt mit Guide zu erkunden – beschaulich, ohne Ausstoß giftiger Abgase und zu mieten bei der Radstation am Bahnhof. „Gern nehmen wir darüber hinaus gespendete Räder entgegen, machen sie flott und bieten sie zum Kauf gegen einen überschaubaren Preis für Menschen mit geringem Budget an“, führt er aus.

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