Sonja Wenzel

„Die Tätigkeit hält fit, besonders im Kopf“, urteilt Peter Fahse über die Arbeit in der Husumer Tafel. Jeder Tag bringe Kontakte zu vielen Menschen, das sei immer wieder spannend, so der Ruheständler, der schon während seiner berufsaktiven Zeit bei der Diakonie Eiderstedt wirkte. Fahse ist der ehrenamtliche, interimsweise eingesetzte Verantwortliche für die Tafel, die in einer vertrauensvollen Kooperation zwischen dem Diakonischen Werk Husum und der AWO Husum betrieben wird.

Zwischen 100 bis 130 Menschen suchen an zwei Tagen wöchentlich die Tafel auf; doch stehen hinter diesen noch deren Familien: „Wir versorgen somit rund 300 Personen in Husum“, berichtet Fahse. Ein etwa 30-köpfiges Team, das aus „Fahrdienst“, „Sortierung“ und „Ausgabe“ besteht, sorgt bei der Tafel dafür, dass die betroffenen Familien ihr knappes Haushaltsbudget durch die Lebensmittel, die gegen einen geringen  Beitrag abgegeben werden, entlasten können. Dabei ist das Durchschnittsalter der durchweg ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeitenden mittlerweile um 70 Jahre und noch ein wenig älter: „Nachwuchs würde uns guttun“, so Fahse. „Wir sind fast ein kleines Logistik-Unternehmen mit drei Arbeitsbereichen, die stets durchlässig sind. Niemand wird auf einen Bereich festgelegt“, erklärt er. Wer Lust auf den Umgang mit vielen verschiedenen, interessanten Menschen hat, Spaß an Neuem und an der Teilhabe am Leben überhaupt, wer seine Sache mit der normalen Ernsthaftigkeit macht, die naturgemäß alle Dinge erfordern, könnte in einem netten, kollegialen Team seinen Platz und Erfüllung finden: „Niemand unterschreibt einen Arbeitsvertrag“, lächelt Fahse. „Man hat aber immer eine Aufgabe, und vielleicht erschließen sich auf diesem Wege sogar neue Freundschaften.“ Besonders die Aufstockung des Fahrdienstes liegt ihm am Herzen; im Regelfalle sind es männliche Mitarbeitende – stets mit einem Beifahrer und meistens am Vormittag -, die die Waren von den Supermärkten oder Bäckereien in Husum abholen. Einmal wöchentlich werden Märkte in Breklum beziehungsweise in Viöl angefahren. „Man wird als Mitarbeitender der Tafel von den Geschäftsleuten ernst genommen und ist nie als eine Art Bittsteller unterwegs.“ Es heiße stets erwartungsfroh „die Tafel ist da“, denn schließlich sei die Tafel eine anerkannte, solide und reputierliche Institution, die Menschen auf der Schattenseite des Lebens unbürokratisch unterstützt. Und was auch bestechend ist: Voraussichtlich ab November hat die Husumer Tafel einen Kühl-Transporter, der mit Elektroantrieb fährt: So bleibt auch die Tafel stets am Puls der Zeit – und mit ihr die Mitarbeitenden. Wer Lust bekommen hat sich in der Tafel stundenweise ehrenamtlich zu engagieren, kann sich unter der Telefon-Nummer 04841-691 410 mit den Verantwortlichen in Verbindung setzen.

Hinterm Tresen der Warenausgabe: Ein Teil der Mitarbeitenden der Husumer Tafel posiert fröhlich für das Foto und zeigt, dass die ehrenamtliche Aufgabe großen Spaß macht.

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