Sonja Wenzel


Ingelore Petersen, die Vorsitzende der AWO-Kleiderstube Bredstedt, blickt stolz auf das
Spendenvolumen, das sie und ihr Team in rund einem Jahrzehnt haben verteilen können. Dabei ist die stolze Summe von 109.000 Euro zusammengekommen. Aus diesem Betrag erhielten kürzlich verschiedene Einrichtungen des Diakonischen Werks Husum finanzielle Zuwendungen: Dabei handelt es sich um die Praxis ohne Grenzen, das Kinderschutzzentrum Westküste und die Bahnhofsmission mit je 1.000 Euro. Die Tafel in Bredstedt wurde mit 2.000 Euro bedacht.

In allen diesen Bereichen wird Menschen weitergeholfen, die weder aus noch ein wissen: Die Husumer „Praxis ohne Grenzen“ mit ihrem Leiter Dr. Ludolf Matthiesen betreut Personen, die ohne Krankenversicherungsschutz dastehen. „Es sind über 200 Patienten und Patientinnen, die uns regelmäßig aufsuchen. Wir behandeln sie und versuchen, sie wieder von den Krankenkassen
aufnehmen zu lassen“, so Matthiesen. Antje Fredrich vom Kinderschutz-Zentrum Westküste erzählte aus ihrer Arbeit: „Wir bieten Beratung bei Gewalt gegen Kinder und Jugendliche von null bis 18 Jahren. Wir geben den jungen Menschen den Raum, damit sie ihre Gewalterfahrungen besser verarbeiten können.“ Die Bahnhofsmission hat im vergangenen Jahr neben anderen Aufgaben die ungeheure Menge von rund 8.000 Reisehilfen bewältigt, bietet Wohnungslosen verschiedene hygienische Möglichkeiten und „hat immer was zu essen, unter anderem natürlich auch Mittagstisch“, wie Erk Paulsen berichtete. „Wir versorgen rund 120 Familien wöchentlich, bei denen es vorn und hinten nicht reicht“, sagte die Leiterin der Bredstedter Tafel, Sylke Pietsch.

„Es ist heute ein besonderes Ereignis. Das Ziel, 100.000 Euro zu erreichen, wurde sogar übertroffen“, sagte Frauke Johannsen, erste Vorsitzende der AWO Bredstedt. Das Team der Kleiderstube nimmt gute, gebrauchte Kleidung entgegen, sortiert sie und verkauft sie für 50 Cent bis 5 Euro. Es kommen viele Menschen gern zu uns und kleiden sich ein, auch vor dem Hintergrund von
Nachhaltigkeit und Sparsamkeit. Im Moment kommen besonders viele Geflüchtete aus der Ukraine“, erläuterte Ingelore Petersen. Bedacht wurden Einrichtungen wie das Tierheim, der Weiße Ring, „Familien in Not“ oder „Essen in Gemeinschaft“.

Dr. Ludolf Matthiesen (Praxis ohne Grenzen)
Erk Paulsen (Bahnhofsmission)
Antje Fredrich (Kinderschutz-Zentrum Westküste)
Sylke Pietsch (Tafel Bredstedt)

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