Sonja Wenzel

Die Mitarbeitenden des Horstedter Gebäudereinigungs-Betriebes Herpel haben große, warme Herzen: Seit mehreren Jahren nehmen sie den Spendenaufruf der Geschäftsleitung sehr ernst und legen zusammen, um eine bestimmte Summe der Husumer Tafel des Diakonischen Werkes Husum und der AWO überreichen zu können. Dieses Mal waren es 600 Euro, die die Mitarbeitenden unter sich eingesammelt haben – noch etwas aufgestockt „vom Chef“.

Mitarbeiterin Sylvia Fischer und Herpel-Vertriebsleiter Rolf Jessen überreichten den Betrag an Adelheit Marcinczyk, Bereichsleiterin „Soziales und Arbeit“ und an Peter Fahse, Interimsleiter der Tafel. „Wir wissen, dass es auch bei uns Armut gibt. Wir möchten, dass unsere Spende in unserer Region bleibt“, sagten Sylvia Fischer und Rolf Jessen. Adelheit Marcinczyk und Peter Fahse dankten für die Finanzspritze: „Im Grunde genommen ist es schlimm, dass es überhaupt Tafeln geben muss. Wir schließen mit ihnen eine Lücke, für die der Staat keine Verantwortung übernimmt. Über die Jahre gesehen erkennen wir, dass tendenziell immer mehr Menschen, auch zunehmend Ältere, die Tafel in Anspruch nehmen“, so Adelheit Marcinczyk. Sie dankte auch den ehrenamtlich Wirkenden, die die Arbeit in der Tafel freiwillig und mit viel Engagement und Herzblut erledigen. „Die Zuwendung werden wir für den Betrieb des Fuhrparks verwenden. Auch die Hygienevorschriften – wie die professionelle Reinigung des Tresens – ist kostspielig.“ „Wir stellen viel verborgenes Leid fest“, sagte Peter Fahse. Manche kommen mit Rollatoren oder E-Rollis, einige seien chronisch und ernsthaft krank, ohne Aussicht auf Besserung, einige der Klienten seien nicht krankenversichert. Durchschnittlich 70 Lebensmittelausgaben gehen mittwochs und freitags „über den Tresen“ – und freilich sei zu bedenken, dass häufig vielköpfige Familien dahinter stecken.

Eine Spende für den Betrieb der Tafel: Peter Fahse, Adelheit Marcinczyk, Sylvia Fischer und Rolf Jessen (von links)

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