Uwe Knudsen
„Wir erhalten etliche Zuwendungen von Menschen, die sich für das Gemeinwohl verantwortlich fühlen“, sagte Adelheit Marcinczyk, Geschäftsbereichsleiterin des Diakonischen Werks Husum (DW). Kurz zuvor hatte Kai Petersen, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens „Petersen-Rickers Landtechnik“ im Beisein des Bredstedter Pastors Peter Schuchardt dem DW eine großzügige Spende in Höhe von 3000.- Euro übergeben. „Unser Betrieb hatte bislang keine Einbußen durch die Corona-Krise. Durch eine in der Diakonie beschäftigte Freundin ist mir bekannt, welch wertvolle und auch schwierige Arbeit dort geleistet wird“, betonte der Bordelumer Unternehmer.
Wie Adelheit Marcinczyk mitteilte, wird der Spendenbetrag zum einen für das in der Wohnungslosenhilfe integrierte Projekt „Rollende Hilfen“ verwendet. Die weiteren Mittel erhalten die Lebensmittelausgabe Bredstedt der Tafel Husum sowie die ebenfalls im DW integrierte „Praxis ohne Grenzen“. Für eine sinnvolle und zielgerichtete Verwendung des Geldes wollen sich Dr. Ludolf Matthiesen von der „Praxis ohne Grenzen“, der für die Wohnungslosenhilfe verantwortliche Diakon Erk Paulsen sowie Sylke Pietsch einsetzen.
Nach den Worten von Dr. Ludolf Matthiesen ist die „Praxis ohne Grenzen“ jeden Mittwoch zwischen 15.00 und 17.00 Uhr für Menschen geöffnet, die keine Krankenversicherung mehr haben. „Das sind zum großen Teil ehemalige mittelständische Privatversicherte, die unter anderem als Kaufleute, Rechtsanwälte oder Zahnärzte gearbeitet haben und später aus vielerlei Gründen ihre Beiträge an die privaten Krankenkassen nicht mehr bezahlen konnten. Davon sind in Nordfriesland rund 160 Menschen betroffen“, erläuterte der Mediziner.
Erk Paulsen wies auf das Projekt „Rollende Hilfen“ hin, durch das im nahezu gesamten ländlichen Raum des Kreisgebiets Hilfesuchende in ihren Notunterkünften Beistand erhalten. „Menschen in diesen Unterkünften haben es besonders schwer. Dort gibt es vielfach keine zentralen Heizungen. Von diesem Problem sind auch zunehmend Frauen betroffen. Geeigneter Wohnraum ist knapp und teuer und kann von den behördlich gewährten Hartz IV- Beträgen nur schwer finanziert werden“, ergänzte Adelheit Marcinczyk. Auch die Lebensmittelausgabe der Tafel Bredstedt wird ausschließlich aus Spendenmitteln finanziert. „Zu uns kommen jeden Mittwoch Angehörige von 60 bis 70 Familien, um sich mit Lebensmittel zu versorgen“, betonte Sylke Pietsch, die sich gemeinsam mit ihrem Team ehrenamtlich für ihre Mitmenschen einsetzt.