„Besonders Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft und ohne Anerkennung leben, brauchen das Kümmern und den respektvollen Umgang, um emotional stabil existieren zu können“, formulierte es der Präsident der Husumer Rotarier, Ulrich Hartge. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde zeichneten die Rotarier Jens Kiesbye, langjähriger Mitarbeiter des Diakonischen Werks Husum, für seine besonderen Leistungen und sein Engagement für jene Menschen aus, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens wandeln. „Sie sind hervorragend in Ihrer Arbeit“, so Hartge. Nicht nur ehrenamtliches Engagement solle honoriert werden, sondern auch eine Leistung im Rahmen des Berufs und persönlicher Einsatz weit über das übliche Maß hinaus. „Sie zeigen durchgängig wohlwollendes Interesse an Menschen in persönlichen Schwierigkeiten, ohne Ansehen der jeweiligen Vorgeschichte. Diese Fähigkeit macht Sie so erfolgreich“, führte Hartge aus. Kiesbye erhielt von den Rotariern eine finanzielle Zuwendung und – als besonderes Geschenk – einen Kübel mit Tomatenpflanzen, die mit ein wenig gärtnerischem Kümmern durchaus schöne Früchte tragen müssten.

Monika Weiß-Menke, Leiterin der Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke beim Diakonischen Werk Husum, fasste kurz den Werdegang Kiesbyes zusammen, der vor knapp zwei Jahrzehnten als Koch im damaligen „Café de Ville“ in der Nähe des Bahnhofs arbeitete. Doch sein Herz habe von jeher „für die Suchtprävention geschlagen“ – er begleite seit 15 Jahren eine Selbsthilfegruppe für Suchtkranke sowie die Cannabis-Sprechstunde, sei durch die jahrelange Streetwork ein bekanntes Gesicht im Weichbild der Stadt Husum geworden und sei seit einem Jahr in der Suchtberatung tätig: „Jens Kiesbye nimmt die Menschen wertschätzend an die Hand“, formulierte es Monika Weiß-Menke.

„Gute Arbeit funktioniert nur im Netzwerk“, so Kiesbye, der nach eigenem Bekunden nicht darauf versessen sei im Rampenlicht zu stehen. Er dankte für die lobenden Worte der Redenden und für die Geschenke der Rotarier. „Die Kunst des Lebens ist es, auch links und rechts des Weges zu schauen“, ist Kiesbyes Lebensphilosophie. Und: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis.“ Ein besonderer Dank galt seiner Lebensgefährtin Sandra und seiner Mutter Maria Kiesbye. Letztere fand bewegende Worte: „Ich bin stolz auf dich, und dein Vater wäre es auch gewesen, hätte er diese Auszeichnung miterlebt. Ich danke dem Herrgott, der meine Kinder immer behütet hat. Ich werde ihn im Gebet um seine Obhut bitten, solange ich lebe.“

Zum Foto:
Monika Weiß-Menke, Ulrich Hartge, Jens Kiesbye mit dem „nahrhaften Teil“ des Geschenks und der ehemalige Propst Manfred Kamper (von links).

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