Vom 20. bis 31.07.20 fand im Nissenhaus das Ferienprojekt „Lütt Lüttsum“ statt: die kleinere Version der geplanten Kinderstadt Lüttsum.

Teilnehmende Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren bauten in diesen Wochen zwei Häuser in den Innenhof des Nissenhauses. Sie symbolisieren die Anfänge Husums als Osterhusum und Westerhusum. 2021 soll diese Mini-Stadt weitergebaut werden und einen Hafen erhalten. Die Teilnehmenden waren in Projektgruppen eingeteilt, so dass nicht alle Kinder gleichzeitig an den Häusern bauten, sondern parallel in Projekten unter dem Motto „Spielplatztester“, „Hafenentdecker*in“ oder „Museumsspürnasen“ und das „Team Agenda 2030“ unterschiedliche Aktionen erlebten.

Die „Hafenentdecker“ besuchten das Schiffahrtsmuseum und erhielten einen Einblick in die Geschichte der Schifffahrt. Seit dem Besuch des Nationalparkhauses können sie nun auch Touristen erklären, warum im Hafenbecken regelmäßig kein Wasser ist. Sie erkundeten den Hafen und trugen Quizfragen wie bspw. „Welches Gedicht ist im Pflaster am Hafen verewigt worden?“ zusammen. Diese werden in einen Actionbound zusammengestellt, den andere Familien und Kinder für eine interaktive Schnitzeljagd rund um den Hafen nutzen können. Durch die Museumspädagoginnen des Museumsverbundes Nordfriesland und historischen Kleidern und Kostümen wurde das Schloss vor Husum erlebbar gemacht. Bei der „Agenda 2030“ Projektgruppe beschäftigten sie sich mit Kinderrechten und überlegten, wie eine Stadt aus Sicht der Kinder aussehen könnte. Die „Spielplatztester“ haben überprüft, ob alle Größen- und Gewichtsklassen an Husumer Seilbahnen fahren können.

Die Projektgruppen bauten gemeinsam an den Häusern und legten fest, welche Funktion die Häuser haben sollen. Aktuell steht ein „Weltraum-Museum“ mit typischen Treppengiebel und eine kleine Kopie des Nissenhauses im Innenhof. Gemeinsam überlegten die Teilnehmenden, wie die Inneneinrichtung aussehen solle.  Nicht nur dabei  wurden sie unterstützt von Frerk Jensen, der als ehrenamtlicher Helfer die Ideen und Wünsche handwerklich umsetzte. Er leitete die Teilnehmenden an, die Häuser auszumessen, zu winkeln und die Bretter zu vermessen. Er berichtete, dass „Jungs und Mädchen beim technischen Verständnis und der Umsetzung der Aufgaben keine Unterschiede zeigten“. Die Zimmerei Haselund Holzhäuser lieferte das Material und den „Baukasten“ der Häuser und ließ es sich nicht nehmen, in der ersten Woche den Aufbau tatkräftig zu unterstützen.

Am letzten Projekttag wurde nach zwei ereignisreichen Wochen am 31.07.  „Lütt Lüttsum“ eingeweiht und ein Bürgermeister gewählt. Jakob versprach in seiner Vorstellungsansprache „mit den Bürger*innen zu reden und ihnen zuzuhören“. Als Bürgermeister Jakob und unterstützt durch Ranya, stellvertretende Bürgermeisterin, wurden die Häuser eröffnet. Durch die Lüttsum-Ausweise dürfen die Lüttsumer*innen die Häuser weiter bespielen.  

Das Projekt „Lütt Lüttsum“ ist ein Teilprojekt der partizipativen Aktion „Have a Part in Lüttsum – Hafenstadt Husum“ und wird von Mitteln des Deutschen Kinderhilfswerkes aus dem Projekt „It’s your Party.cipation“ über „Kultur macht stark“ finanziert. Mitarbeitende und Honorarkräfte der Bündnispartner*innen (Ev. Familienbildungsstätte des Diakonischen Werkes Husum, dem BISS, dem Museumsverbund Nordfriesland und der Stadtbibliothek) füllten die Aktion mit Leben und unterstützten die Teilnehmenden dabei, ihre Ideen einzubringen und umzusetzen. Im Anschluss an das Ferienprojekt „Lütt Lüttsum“ wird es im Herbst 2020 spezielle  Workshops geben, in denen sich die Kinder und Jugendlichen mit deren Eltern weiter einbringen können.

Weitere Beiträge