Sonja Wenzel

Im alten Husumer „Eishaus“ sind verschiedene Einrichtungen und Projekte des Diakonischen Werks Husum (DW) untergebracht, unter anderem auch die Streetwork. Die unmittelbare Umgebung dieses Gebäudes direkt am Husumer Westfriedhof kann in Sachen Verschönerung noch ein wenig Nachhilfe gebrauchen: Deshalb haben sich die Verantwortlichen beratschlagt, und herausgekommen ist der Plan, hier eine grüne Oase auf kleinstem Raum entstehen zu lassen.

Die Ausführung des Vorhabens obliegt dem DW-Projekt „Landungsbrücken“. Tischler und Fachanleiter Simon Dethlefs erzählt von dem Plan zum „Aufhübschen“ der Nische. Er wird mit öffentlichen Geldern vom Stadtteilbüro Quartiersmanagement „Obere Neustadt“ (https://tollerort-hamburg.de/) unterstützt und hat im letzten Jahr Fahrt aufgenommen: „An dem Gebäude soll ein Ensemble aus Blumenkästen und Sitzmöglichkeiten entstehen.“ Doch eine Sitzbank muss kein alltägliches und nur zweckmäßiges Möbelstück sein, sondern kann pfiffig gestaltet werden: Die Bank, die Simon Dethlefs sich ausgedacht hat, bekommt offen gestaltete Seitenwangen und eine Überdachung, so dass auch ein wenig „Getröpfel von oben“ der Pause an der frischen Luft nicht gleich ein Ende bereiten muss. „An den seitlichen Gittern sollen Pflanzen emporranken. Gedacht haben wir beispielsweise an Kletterhortensien. Die Blumenkübel sind aus stabilem Kunststoff und werden eine hölzerne Ummantelung erhalten, so dass sie lange ihren Dienst erfüllen.“ Zwar können sich die in der Nähe postierten Abfallbehälter, ein Tribut an die Zivilisation, nicht einfach in Luft auflösen; es ist aber doch möglich, sie so klug abzuschirmen, dass sie nicht mehr bildbeherrschend sind: Sie werden von einem weiteren Rankgitter und einer zusätzlichen Sitzmöglichkeit flankiert.

„Wir haben als Material deutsche Lärche gekauft. Sie ist sehr witterungsbeständig. Alle verwendeten Bretter werden mit einer ökologisch verträglichen Farbe in Grau und Weiß gestrichen. Die schöne Holzmaserung wird weiterhin sichtbar bleiben“, erzählt Simon Dethlefs. Außerdem biete es sich an, Bänke und Kübel in sorgfältiger, traditioneller Handarbeit entstehen zu lassen: „Wir haben unter anderem die Verbindungen mit Holz verzapft und, damit wir keine böse Überraschung beim endgültigen Zusammenbau erleben, beispielsweise den Rahmen für die überdachte Bank zunächst probehalber montiert.“ Wenn es passt, könnte sogar noch eine weitere Sitzbank vor dem Gebäude platziert werden. Doch das wird sich später ergeben. Einstweilen erwarten Simon Dethlefs und sein Team die Fertigstellung der hölzernen Ruheoase, die in ihre Existenz auch Pflanzen und Kleinsttiere miteinbezieht: „Am 4. März soll die Einweihung des Ensembles stattfinden – wir freuen uns sehr darauf.“

Marc André Josten streicht die Bretter für die Blumenkästen und die Sitzbank.
Simon Dethlefs (links) und Gennady Specht prüfen den Vorab-Zusammenbau des Gerüstes für die Sitzbank auf Rechtwinkligkeit.

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