Sonja Wenzel

„Modenschau in’n Ossenstall“ – so lautet der Titel einer vergnüglichen plattdeutschen Komödie, die die Laienschauspieltruppe „Theoderlüüd Ramstedt-Wisch“ im vergangenen Winter und Frühjahr an mehreren Orten aufführte und damit Furore machte. Insgesamt sind rund 1.000 Menschen in den Genuss des amüsanten Stücks gekommen. Aus den Erlösen spendeten die „Theoderlüüd“ kürzlich 1.200 Euro an die Husumer Tafel.

„Der Zuspruch war enorm“, erzählt der Leiter der Truppe, Hans-Jürgen Mewes. „Wir haben sie schwerpunktmäßig in Schwabstedt aufgeführt, aber auch in Simonsberg. Wir erhielten Anrufe mit der Bitte, dieses Stück unbedingt nochmals zu wiederholen.“ Die Einnahmen aus den Aufführungen sollten einem guten Zweck dienen: Ein Teil sollte den Erdbebenopfern in Syrien zugutekommen, mit einem weiteren Teil sollte die Husumer Tafel begünstigt werden. So habe es im Frühjahr noch eine Benefiz-Aufführung im Schwabstedter „Fährhaus“ gegeben – vor vollbesetztem Saal. „Die Menschen in Syrien konnten wir mit 550 Euro unterstützen. Der gleiche Betrag sollte der Tafel gespendet werden. Wir haben zusätzlich ein Sparschwein für weitere Spenden an die Tafel aufgestellt“, so Mewes. Spontan erklärte sich Fährhaus-Pächterin Svenja Schmidt bereit, aus eigener Tasche die Summe mit 300 Euro aufzustocken, so dass – inklusive weiterer kleinerer Beiträge – insgesamt 1.200 Euro zusammengekommen sind.

„Die Husumer Tafel wird sich die Spende mit der mobilen Tafel teilen“, erklärte deren Leiter Rolf Riemann. Er dankte den „Theoderlüüd“ für deren „riesiges Engagement“: Er wisse um die Situation in Syrien, da er in seiner Zeit als aktiver Soldat mehrfach dort stationiert gewesen sei. Bei der mobilen Tafel – immer noch die einzige dieser Art in ganz Deutschland – engagiert er sich seit etwas mehr als zwei Jahren. Der „rollende Tante-Emma-Laden“ fährt an unterschiedlichen Tagen die Landgemeinden Viöl und Friedrichstadt sowie Garding und Sankt Peter-Ording an. Es sind nach Aussage Riemanns immerhin rund 70 Personen, die die mobile Tafel aufsuchen. Das stimme bedenklich, zumal bedacht werden müsse, dass hinter diesen Menschen ganze Familien stecken: „Es sind etwa 210 Personen auf dem Lande, die die mobile Tafel zur Grundversorgung mit Lebensmitteln in Anspruch nehmen.“

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