Sonja Wenzel

Es war kein einfaches Zusammenrücken von Tischen und Stühlen, sondern sehr viel mehr: „Die lange Tafel ist ein Symbol für die Kraft des Miteinanders, des Teilens und des Wertes, den wir als Menschen in der gemeinsamen Mahlzeit finden“, wie es Adelheit Marcinczyk, Geschäftsbereichsleiterin beim Diakonischen Werk Husum (DW), auf den Punkt brachte. An der „langen Tafel“ auf Tönnings Marktplatz nahmen letztlich rund 80 Menschen teil. Einige Passanten und Passantinnen wurden mit einfachen, herzlichen Worten zu einem Mittagessen eingeladen, setzten sich gern an den Tisch und genossen den angeregten Austausch mit anderen bei einer deftigen Mahlzeit aus Chili con Carne oder vegetarischer Minestrone, die mit 1,50 Euro für jedermann bezahlbar war. „Wer es sich nicht leisten konnte, erhielt freilich auch seinen Teller Suppe“, sagte Sabine Kock, die für die Organisation der langen Tafel mit verantwortlich zeichnete. Denn, so Adelheit Marcinczyk weiter, dies sei der diakonische Ausdruck von Unterstützung für jene, die Hilfe brauchen, von Solidarität und Großzügigkeit, von Nachbarschaft, Freundschaft und Vielfalt.

DW-Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Stefan Krüger betonte die Wichtigkeit der Tafeln und dankte allen, die dazu beigetragen hatten, die mittägliche Veranstaltung zu ermöglichen. Dazu gehörten unter anderem das organisierende Team, die ehrenamtlich Helfenden, die Sponsoren und alle, die sich engagiert hatten und somit zum Gelingen der langen Tafel beigetragen hatten. Pastor Alexander Böhm von der Kirchengemeinde Tönning-Kating-Kotzenbüll hielt, bevor „die Löffel geschwungen wurden“, eine Andacht und Kristofer Vio, liebevoll auch der „Geiger von Eiderstedt“ genannt, umrahmte musikalisch die gesamte Veranstaltung. Ein Dank gebührte auch dem Amt Eiderstedt sowie der Stadt Tönning, vertreten durch Bürgermeisterin Dorothe Klömmer. Nachdrücklich betonte sie, wie bedeutsam es sei, dass sich Hilfsbedürftigen zugewandt und ihnen alle notwendige Unterstützung zuteil werde. Deshalb schätze sie nicht nur die Arbeit des Diakonischen Werks hoch, sondern setze sich auch unbedingt für eine enge Kooperation des Diakonischen Werks mit der Stadt Tönning ein.  

       

Gedankt wurde allen Ehrenamtlichen, die Kraft, Zeit und Liebe in ihre Arbeit bei der Tafel einbringen, sowie Ina Hinrichsen, die die Tönninger Tafel leitet. Auch Rolf Riemann, der für die mobile Tafel verantwortlich zeichnet, wurde großes Lob gezollt. Diese konnte sogar besichtigt werden: Alle, die einen Blick in den „rollenden Tante-Emma-Laden“ warfen, waren schwer beeindruckt. Ein besonderer Dank gebührte den DW-Hausmeistern Jörg und Sven Stäwen, Rainer Hansen und Praktikant Niki: „Sie packten einfach überall dort an, wo Hilfe gebraucht wurde und wird“, so Sabine Kock. Für die Beköstigung sorgten der Koch Stephan Matschulla und „seine“ Azubis Angelo Lemster und Ole Buttler vom Jugendaufbauwerk (JAW) Dithmarschen.

Ina Hinrichsen und drei weitere Ehrenamtliche halfen bei der Bewirtung sowie beim Auf- und Abbau: „Eine großartige Zusammenarbeit“, lobte Sabine Kock. Die Supermarktkette Lidl hatte die Getränke für die Veranstaltung gestiftet. Ein weiterer Grund zur Freude war, dass neue Spender und Spenderinnen sowie ehrenamtlich Mitarbeitende dazugewonnen werden konnten.

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