Sonja Wenzel

Mit einer kleinen Feierstunde würdigte das Diakonische Werk Husum kürzlich den zehnten Geburtstag des Qualifizierungsprojekts „Landungsbrücken“. Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk ließ die bewegte Geschichte des Projektes Revue passieren, das seine Existenz damals am anderen Ende der Stadt – am Soltbargen – begann, bevor es ins Amalie-Sieveking-Haus am Schulwald umzog. Mittlerweile ist die „Aktiv-Werft“ als weiteres Projekt angegliedert worden. „Wir danken allen Beteiligten, die dieses Geburtstagsfest mit ausgerichtet haben, vor allem aber den Mitarbeitenden beim Kreis Nordfriesland sowie jenen beim Sozialzentrum der Stadt Husum für die jahrelange zuverlässige Unterstützung“, sagte sie. Ein weiterer Dank für die lobenswerte Kooperation galt Sandra Grams vom Mädchentreff Husum sowie Jens Kiesbye von der Suchtberatungsstelle des DWs.

Bevor das Projekt „Landungsbrücken“ aus der Taufe gehoben wurde, war der nicht immer reibungslose Übergang von der Jugendhilfe in das Berufsleben aufgefallen. „Wir sammelten Ideen und reichten ein mutiges, aber richtiges Konzept ein. Gemeinsam haben wir überlegt, wie die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse benachteiligter junger Menschen gefördert werden könnten“, erklärte rückblickend Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Husum. „Wir gehen auf Augenhöhe mit den Menschen, entwickeln das Projekt stets weiter und pflegen einen sorgsamen Umgang mit allen Geschöpfen Gottes“, schloss er und wünschte für die Arbeit „immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“, auch wenn sie möglicherweise manchmal mühselig und anstrengend sei.

Fachanleiter Thorsten Schnoor, eine der „Seelen“ des Projektes, sprach seine Projektteilnehmenden direkt an: „Es macht großen Spaß, gemeinsam mit Euch alte Schiffe wieder flottzukriegen. Wir nehmen alle Teilnehmer so an, wie sie sind.“ Insgesamt seien in diesem vergangenen Jahrzehnt zwölf Schiffe – vom Einbaum über das Floß bis zur Jolle und zum Marinekutter – nach allen Regeln alter Handwerkskunst wieder zurechtgemacht worden. Rund 300 Teilnehmende haben über die Jahre verteilt in dem Projekt gearbeitet. Die Tätigkeiten werden mit traditionellem Handwerkszeug, aber auch mit modernen Maschinen ausgeführt. Jens Frank, der das Qualifizierungsprojekt seit drei Jahren begleitet, fördert und ermutigt die Teilnehmenden, etwas zu schaffen und zu schöpfen und dabei sich selbst zu verwirklichen im Sinne von „selbst wirksam werden“. Er motiviert zur Kommunikation mit Kollegen – kurz: Seine Aufgabe ist es, den Teilnehmenden die Freude an der Arbeit nahezubringen.

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