Sonja Wenzel

Das Projekt „Aktiv-Werft Husum“, ein Arbeitsprojekt des Diakonischen Werks Husum, erweckt die Slipanlage auf dem ehemaligen Werftgelände mitten in der Stadt zu neuem Leben. Kevin, Marc und Reiner sind die drei Teilnehmer, die mit den Arbeiten an einem schönen, hölzernen Segelkutter beschäftigt waren, der kürzlich bei einer kleinen Ruderfahrt Richtung Außenhafen eingeweiht wurde. Die Idee zu diesem originellen Bootsausflug geht zurück auf den Geschäftsführer des Diakonischen Werks, Volker Schümann.

„Wir haben den alten Lack entfernt, das Boot neu lackiert, das Unterwasserschiff und den Wasserpass neu gestrichen“, erzählen die drei Projekt-Teilnehmer von ihren Aufgaben. Der „Wasserpass“ ist ein Farbstreifen, bis zu der ein Schiff in das Wasser eintaucht. „Das Boot stammt ursprünglich aus der DDR und ist in den 1970er Jahren erbaut worden“, sagt Fachanleiter Thorsten Schnoor. Nachdem alle den Segelkutter „geentert“ haben, gibt er eine kleine Einweisung für „ordnungsgemäßes“ Rudern: „Erst wenden wir das Boot und wenn ich sage ‚uuund‘… – dann werden die Ruderblätter in das Wasser eingetaucht.“ Einige Arbeiten sind laut Schnoor an dem Boot noch auszuführen: „Wir wollen es noch ein wenig modernisieren, allerdings erst, wenn die Slipanlage soweit fertig ist. Das wird wahrscheinlich im kommenden Jahr der Fall sein.“   

Die Slipanlage wird, unter Berücksichtigung der Denkmalschutzauflagen, im Rahmen dieses Projektes vorsichtig renoviert: „Treibsel werden laufend entfernt und zusammengekehrt, außerdem haben wir besondere Schienen vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) erhalten. Diese werden auf neue Schwellen montiert, die etwa 20 Meter in das Hafenbecken hineinreichen und bei Ebbe verlegt wurden“, erklärt Fachanleiter Simon Dethlefs. Über die Schienen wird später ein Schlitten laufen, der, betrieben mit einer historischen Winde, weitere Schiffe die Slipanlage emporziehen wird, damit an ihnen im Rahmen der Aktiv-Werft gearbeitet werden kann. Die Winde befindet sich noch in der Werkstatt.

Finanziell unterstützt wird die Aktiv-Werft von der AktivRegion Südliches Nordfriesland und von der VR Bank Westküste. „Wir haben dieses Projekt sehr gern gefördert und sind gespannt auf dessen Entwicklung“, sagte Frank Feddersen, erster Vorsitzende der AktivRegion Südliches Nordfriesland im Beisein der Regionalmanagerin, Silke Andreas. Der Vorsitzende des DW-Aufsichtsrates, Professor Dr. Stefan Krüger, dankte, so gemeinsam mit Volker Schümann und Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk, den Projektunterstützern: „Wir danken Ihnen, dass Sie dieses Projekt möglich gemacht haben. Es ist ein großartiges Signal für die Region.“ Es sei auch ein „touristisches Projekt“ hieß es – für Interessierte werden Führungen auf der Aktiv-Werft angeboten.

Bürgermeister Uwe Schmitz, Thomas Borowski vom Stadtbauamt, zuständig für das Gebäudemanagement und insofern mit verantwortlich für die Verwaltung der historischen Slipanlage, Irmhild Wollatz von der Denkmalschutzbehörde des Kreises Nordfriesland, Christian Remnitz, Filialleiter der VR Bank Husum, Florian Wichura, im Anerkennungsjahr beim Sozialzentrum sowie das „Urgestein“ vom Sozialzentrum, Jürgen Laage, waren, neben den Mitarbeitenden des Diakonischen Werks jene, die, ausgerüstet mit Schwimmwesten, die kleine Rudertour bis zum Außenhafen unternahmen. Kevin, Marc und Reiner freuen sich einstweilen auf weitere praktische Arbeit an schönen, alten Schiffen: „Die Sommerarbeiten gehen hier in der Aktiv-Werft auf der Slipanlage vonstatten. Etwa im Oktober wird das Schiff nach der Arbeitshalle bei den „Landungsbrücken“ am Schulwald verlegt. Wir freuen uns auf dieses und die anderen Boote“, sagen sie.

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