Sonja Wenzel

Kartoffel- oder Kürbiscremesuppe aus regionalen Zutaten, mit Scheibchen von Wienerwürsten und Baguettebrot – damit dankte das Diakonische Werk Husum allen Beteiligten, die dafür gesorgt hatten, dass der Tafelbetrieb in Tönning auch in Coronazeiten wie ein gut geöltes Uhrwerk lief. „Zunächst hatten wir eine Art ‚langer Tafel‘ in Anlehnung an die jährlich stattfindende Husumer Veranstaltung geplant“, sagte DW-Bereichsleiterin für Soziales und Arbeit, Adelheit Marcinczyk. Doch habe die Pandemie alle Vorhaben durchkreuzt. „Wir möchten uns mit diesem gemeinsamen Essen bei allen Tafelkunden, allen Ehrenamtlichen in der Sortierung und der Ausgabe bedanken, bei den Fahrern, die zum Teil auch aus dem Bereich der Migranten kommen, und die während der Corona-Akutphase Waren zu den Klienten gebracht hatten“, fuhr sie fort.

Einer Frucht bringenden Kooperation zwischen dem Jugendaufbauwerk Lunden und dem Diakonischen Werk war es zu verdanken, dass eine kräftige Suppenmahlzeit auf dem Gelände des Diakoniezentrums in Zelten und an ansprechend dekorierten Tischen angeboten werden konnte: Thomas Dölitzsch, zweiter Vorsitzender des „Vereins der Köche Westküste e.V.“ und ausbildender Koch im Jugendaufbauwerk in Lunden, hatte in großen Warmhalteboxen das Essen mitgebracht: Er wurde unterstützt von Luca und Tarek, zwei Auszubildenden, die auf dem Weg in eine berufliche Zukunft als „Fachpraktiker Küche“ sind.

Die Andacht hielt Inke Thomsen-Krüger, Pastorin in Oldenswort und stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland. Sie erinnerte an Erntedank und an das Speisungswunder Jesu, das auf vier Säulen ruhe: „Auf Mitleid, das voraussetzt, dass die Not gesehen wird, auf dem Organisieren von Hilfe, auf dem Dank an Gott für seine Gaben und darauf, dass Nahrung und Kleidung, Lächeln, Aufmerksamkeit und Respekt geteilt werden. Dieses Wunder geschieht noch heute, weil wir Jesus in diesen vier Schritten folgen.“ Die Bürgermeisterin von Tönning, Dorothe Klömmer, dankte ihrerseits allen Helfenden: „Dies ist ein Beweis für Solidarität auf Eiderstedt. Durch Ihr Engagement wird das Leben ein Stückweit leichter und freundlicher“, sagte sie. Die Tafel sei seit vielen Jahren ein Fixpunkt in schweirigen Lebenszeiten,. Die Aufmerksamkeit und die sozialen Kontakte seien so viel wert wie die Lebensmittelausgabe selbst. Dies alles stärke das Vertrauen in die Gesellschaft. „Hier kann jeder zur Linderung von Not beitragen. Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen es tun. Sie alle tun es gern, das durfte ich immer wieder erfahren.“ Sie lobte auch das Verständnis der Kunden für die schwierige Ausgangslage und dankte für die Umsicht und das Verantwortungsbewusstsein. „Der respektvolle Umgang miteinander hat den Betrieb aufrechterhalten“, lauteten ihre abschließenden Worte. Der Tafel-Verantwortlichen Ina Hinrichsen und der ehrenamtlich Mitarbeitenden Monika Wrigge überreichte Adelheit Marcinczyk für ihr Engagement ein kleines Präsent. Die Anwesenden genossen die gemeinsame Mahlzeit: „Das könnte ruhig immer so sein“, hieß es scherzhaft von einigen Teilnehmenden. Ehrenamtlich Mitarbeitende, sei es in der Lebensmittelausgabe selbst oder als Fahrer oder Fahrerin zum Abholen von Waren, sind bei der Tafel in Tönning stets herzlich willkommen. Wer sich mit Herz und Seele einer erfüllenden Aufgabe widmen möchte, kann sich beim Diakonischen Werk Husum unter der Telefon-Nummer 04841-691410 melden.

Weitere Beiträge