@Sonja Wenzel

„Ich weiß die Aufgaben in guten Händen. Sie haben mir die Arbeit stets leicht gemacht – es waren schöne, erfüllte Jahre. Ich bin immer gern ins Diakonische Werk gekommen und habe mich in der herzlichen Atmosphäre nie als Fremdkörper empfunden. Ich danke allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die an meiner Seite gewesen sind“, sagte Siegfried Schulze-Kölln anlässlich seiner offiziellen Verabschiedungsfeier als Aufsichtsratsvorsitzender. Schulze-Kölln, Gymnasiallehrer im Ruhestand und ehemaliger politischer Mandatsträger der Stadt, lenkte über 15 Jahre hinweg die Geschicke des Diakonischen Werks Husum.

„Wir waren ein gutes Team“, führte DW-Geschäftsführer Volker Schümann aus. Schulze-Kölln habe immer „ein gutes Händchen“ gehabt, sich nie in das operative Geschäft eingemischt und Vertrauen in die qualitätvolle Arbeit der Mitarbeitenden gehabt. Das DW Husum habe ihm viel zu verdanken: In einem guten, offenen Miteinander, das seinesgleichen suche, habe er die Arbeit wohlwollend und wertschätzend begleitet und sei stets um Menschen in Notlagen bemüht gewesen. „Sie können stolz auf das Erreichte sein, denn Sie hinterlassen das DW Husum gut aufgestellt und wirtschaftlich gesund“, so Schümann: „Die betriebswirtschaftlichen Zahlen sind beeindruckend. Beispielsweise ist die Zahl der Mitarbeitenden in den 15 Jahren von 30 auf 240 angestiegen.“

„Sie haben für konstruktive und nachhaltige Kooperation gesorgt“, so der zweite stellvertretende Landrat Carsten F. Sörensen. Das Engagement für die Wohnungslosenhilfe sei auch für den Kreis Nordfriesland ein wichtiges Element, für das sich Schulze-Kölln ebenfalls stark gemacht habe. „Ich habe die „straffe, zielgerichtete“ Verhandlungsführung des streitbaren Nordfriesen stets bewundert“, ergänzte Sörensen. Dazu Bürgermeister Uwe Schmitz: „Sie waren Sachwalter für das Wirken und die Werte der Diakonie, wie es besser nicht geht – streitbar in der Sache, aber mit großem, warmem Herzen für die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Sie haben einen tollen Job gemacht, und immer stand der Dienst am Menschen im Vordergrund.“ Schulze-Köllns Nachfolger, Professor Dr. Stefan Krüger, sagte: „Sie haben immer für einen guten Geist im Diakonischen Werk Husum gesorgt – das hat mir imponiert.“ Er sei maßgeblich für dessen positives Bild nach außen und innen verantwortlich. „Ich werde Ihre Arbeit in Ihrer Tradition fortführen. Ihre Fußstapfen werden nicht zu füllen sein.“ Das gesamte Leitungsteam hob Schulze-Köllns Charme und Herzlichkeit, seinen Humor und die Offenheit hervor, die Zugewandtheit und den Sachverstand – auch seine gelegentlichen Sitzungsbesuche. Alle sprachen ihm ihren tief empfundenen Dank aus.

„Sie haben den Spagat geschafft und ausgehalten zwischen kirchlicher Identität und der notwendigen Freiheit, um professionelles Handeln in der diakonischen Arbeit möglich zu machen. Denn der diakonische Auftrag bringt den Menschen die Liebe Gottes entgegen“, erklärte Landespastor Heiko Naß, der auch die vorausgehende Predigt in der Marienkirche hielt. Der Inhalt der Predigt war „Wohnen – nicht hausen“, ein existenzielles Thema, das auf zwei wichtigen Säulen ruht: Auf der Sehnsucht nach einem Zuhause, nach einem Ort der Geborgenheit – und dass der Weg „auf der Straße“ in die Einsamkeit führt. Der Gottesdienst wurde von Mitarbeitenden des Diakonischen Werks mitgestaltet.

Volker Schümann dankte Margret Schulze-Kölln mit einem riesigen Blumenstrauß: „Sie haben während der Amtszeit Ihres Ehemannes auf vieles verzichten müssen – das wissen wir zu schätzen.“ Ein großes Dankeschön ging auch an DW-Mitarbeiterin Birgit Albertsen und ihr Team für die Organisation der Veranstaltung sowie an die Familienbildungsstätte für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten. Für kulinarische Schmankerln hatte die Küche des Christian-Jensen-Kolleg gesorgt.

Füllte sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender mit Charme, Herzlichkeit und profundem Sachverstand:  Siegfried Schulze Kölln, der während eines feierlichen Gottesdienstes offiziell verabschiedet wurde. Landespastor Heiko Naß, Pastor Leif Mennrich vom evangelischen Regionalzentrum in Breklum, Siegfried Schulze-Kölln, Propst Jürgen Jessen-Thiesen und Prof. Dr. Stefan Krüger (v.l.n.r.)

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