Die Aktion „Päckchen mit Herz“ unter der Federführung des Freundeskreises der Husumer Bahnhofsmission steht gewissermaßen schon „in den Startlöchern“: Sie läuft vom 15. November bis zum 3. Dezember und wird in der Husumer Geschäftswelt mit Plakaten beworben. Doch davon abgesehen sind die Husumer Bürger und Bürgerinnen spendabel und beweisen seit Jahren „Herz“, denn nicht umsonst stapeln sich stets um diese Jahreszeit mehrere Hundert Päckchen und Pakete in den Diensträumen der zum Diakonischen Werk Husum gehörenden Einrichtung.
„Für die alljährliche Zuwendung von Mensch zu Mensch danken wir sehr“, sagen die Leiterin der Bahnhofsmission, Ute Petersen und Jens Frank, Abteilungsleiter „niedrigschwellige Hilfen“. Die Päckchen können alles enthalten, „was Mann und Frau so brauchen“: Warme Unterwäsche und Strümpfe oder Mütze, Schal und Handschuhe, aber auch Duschgel oder Rasierzeug für Männer beziehungsweise Hygieneartikel für Frauen. Gewiss freuen sich jeder Empfänger und jede Empfängerin über einen Schoko-Weihnachtsmann oder eine andere Kleinigkeit zum Naschen. Der Wert der Gaben sollte etwa bei 25 Euro liegen. „Der größte Teil der Gäste sind Männer zwischen 40 und 60 Jahren“, führen Verena Wend und Jens Lösche vom Vorstand des Vereins „Freunde der Bahnhofsmission e.V.“ aus. „Wir würden uns freuen, wenn wir schwerpunktmäßig unsere männlichen Gäste bedenken könnten“, so Jens Frank. Die Päckchen sollten einen Hinweis enthalten, ob sie für einen Mann oder eine Frau gedacht sind. Ihre Verteilung wird vor Weihnachten, voraussichtlich zum Nikolaustag beginnen, denn, so Frank: „Die Not ist nicht erst zu Weihnachten da.“
Große Sorge um das marode Dach des Gebäudes
Nicht alle, die sich an der Päckchen-Aktion beteiligen möchten, haben tatsächlich auch Ruhe und Muße dazu: In der trubeligen Zeit vor Weihnachten könnte es für manche Menschen eher machbar sein, einfach eine Spende zu überweisen: “Jeder Betrag ist herzlich willkommen“, so Jens Lösche, denn der Bahnhofsmission steht eine große, drängende und dringende Renovierung ins Haus: „Das Balkenwerk des Dachs ist stellenweise morsch und feucht. Vor geraumer Zeit ist das Dach zwar notdürftig repariert worden, doch jetzt ist es einfach nicht mehr haltbar“, so Jens Frank. Auch die nachhaltige, energetische Sanierung, wie die Dämmung des Dachstuhls, lässt sich nicht mehr aufschieben.
„Wir müssen auf die Gesundheit unserer Mitarbeitenden und Gäste achten, die im Moment in einem von oben durchfeuchteten Gebäude ihren Dienst tun. Beispielsweise sind schon jetzt Folgeschäden durch die Feuchtigkeit in den Sanitärräumen sichtbar“, erklärt der Abteilungsleiter. Und: „Es ist auch eine Art der Wertschätzung den Gästen gegenüber, wenn sie in einem ordentlichen, sanierten Gebäude schlafen, Mahlzeiten einnehmen beziehungsweise sich selbst oder ihre Wäsche pflegen können“, ergänzen Verena Wend und Jens Lösche. Zunächst wird von einem Mindestbetrag von 50.000 Euro Reparaturkosten ausgegangen, doch das kann nur eine grobe Schätzung sein. „Wir müssen jetzt schon damit rechnen, dass dieser Betrag nicht ausreicht, denn wenn das Dach abgetragen wird, kann sich bestimmt noch die eine oder andere Überraschung einstellen“, heißt es realistisch.
„Wir brauchen dieses Haus unbedingt und werden alles daran setzen, es zu erhalten“, so die einhellige Meinung. „Wir gehören traditionell zum Bahnhof und in dessen unmittelbare Nähe.“ Auch für die Gäste ist das Gebäude mit dem freundlichen Team eine Sicherheit und Geborgenheit bietende Anlaufstelle – seit Jahrzehnten zuverlässig, hilfsbereit, unbürokratisch und vor allem standorttreu. „Natürlich werden wir alle Spenden in den Erhalt des Gebäudes stecken und müssen uns außerdem um Fördermittel kümmern. Wir werden unsere großen und kleinen Sponsoren ansprechen“, erläutert Jens Lösche. Spenden für die Dachrenovierung der Bahnhofsmission können auf das Konto DE80 2175 0000 0121 2297 69 bei der Nospa eingezahlt werden.