Lars Treptow vom Fachdienst Arbeit / Jobcenter Nordfriesland ist zufrieden: „Es ist eine großartige Leistung, die Sie erbracht haben. Es erfordert einiges an Mut, sich täglich neu auf die Inhalte der Maßnahme einzulassen, um zu verstehen, wie Deutschland funktioniert.“ Erst kürzlich erhielten die Teilnehmenden des Projektes „Miqua next step“ des Diakonischen Werks Husum ihre Teilnahmezertifikate.

Das Projekt, das aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus finanziert wird und zum Ende dieses Jahres ausläuft, ist ein solider Erfolg: „Von 15 Projektteilnehmenden hat der weitaus größte Teil den Sprung in ein neues Leben in einem westlichen Land geschafft“, erklärte Projektleiter Jens Frank. „Die meisten haben Arbeits- oder Praktikumsplätze gefunden oder konnten weiterführende schulische Maßnahmen beziehungsweise ein Studium aufnehmen.“ Auch Sven Hoffmann vom schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministerium zollte dem Projekt großes Lob: Er dankte für die „hervorragende Umsetzung“ des Projekts.

„Miqua next step“ war als Qualifizierungsmaßnahme für Menschen mit Migrationshintergrund angelegt. In einem modularen System – stets mit dem Fokus auf die gesamte Themenpalette des Arbeitsmarktes – wurde den Neuankömmlingen vermittelt, wie Deutschland, ein recht kompliziert organisiertes Land, tickt: Sprache und Familie oder Rollenbilder und Computerkompetenz waren nur einige der großen Themenblöcke.

Das Jahr, das im Hinblick auf die Pandemie nicht ganz einfach war, forderte auch die Teilnehmenden in besonderer Weise: „Einige Aktivitäten wurden ausgebremst. Wir konnten monatelang nicht in Präsenz, sondern nur per Videokonferenz arbeiten“, so Jens Frank. Geschäftsbereichsleiterin Adelheit Marcinczyk wünschte den Projektteilnehmenden alles Gute: „Sie haben einen kräftigen Applaus verdient, und ich hoffe, Sie nehmen etwas aus dieser Maßnahme in Ihr künftiges Leben mit“, sagte sie. „Etwas gebracht“ hat es allen ganz gewiss: Das lag nicht nur an den vielen hilfreichen Informationen über die deutsche Kultur. Genauso wichtig war es, dass sich alle akzeptiert und respektiert fühlten und in ihrem eigenen Tempo lernen konnten. Sie haben zudem erfahren, dass sie, trotz hoher Qualifizierung in ihrem Heimatland, hier keine Chancen mit ihrem Wissen haben.

„Wir sind in dieser Maßnahme alle gleich“, hieß es von mehreren. Doch der Wunsch, die während der Maßnahme gewonnenen Kontakte zu halten und auszubauen, um die neu gelernte Sprache nicht wieder „einrosten“ zu lassen, war riesengroß. Bis sich möglicherweise etwas ergibt, das diesen Bedarf nach Kontakt stillen kann, riet Lars Treptow einstweilen, „neugierig und offen“ zu sein und „dranzubleiben“, denn vielleicht haben sich bereits kleine Netzwerke gebildet.

Erhielten Teilnahmezertifikate für das einjährige Projekt „Miqua next step“: Ein Teil der Neubürger und -bürgerinnen mit ihren Coaches und Abteilungsleitenden

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