Der alljährliche Diakoniegottesdienst ist gute, alte Tradition und ein Fixpunkt im spätsommerlichen Jahresverlauf. Das Diakonische Werk Husum hatte alle Mitarbeitenden sowie deren Familien und Freunde eingeladen, diesen Gottesdienst, der freilich auch allen Kirchengemeindemitgliedern offenstand, gemeinsam zu feiern. Dieses Mal stand das Thema „Ehrenamt“ im gedanklichen Fokus.

Zeit, Kraft und Herzblut sind auf jeden Fall nötig, um eine ehrenamtliche Aufgabe befriedigend auszufüllen. Passend war das – gekürzte – „Hohelied der Liebe“ aus dem 13. Kapitel des ersten Korintherbriefs, das drei Mitarbeitende des Diakonischen Werks vorlasen: „Die Liebe ist langmütig und freundlich… nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ So sei Gottes Liebe ein großes „Ja“, das Lust mache zum Leben, wie es Propst Jürgen Jessen-Thiesen in seiner Predigt formulierte. Das „Nein“ ersticke alles, sei oft moralisch, lebensfeindlich und abfällig, streng oder perspektivlos, vielleicht sogar bedrohlich. „Ja“ sagen sei schwer, doch zum Glauben gehöre das „Ja“, es halte Unterschiede aus und sei in hohem Maße bedeutsam für die ehrenamtliche Tätigkeit: „Es gilt, dem ‚Nein‘ der Menschen mit einem ‚Ja‘ begegnen, mit Haltung und konkreter Hilfe.“

Die Ehrenamtskoordinatoren und –koordinatorinnen waren gemeinsam mit ihren ehrenamtlichen Teams in die Vorbereitungen miteinbezogen worden. Es war die Gelegenheit, über die Frage „was ist mir wichtig am Ehrenamt?“ laut nachzudenken. „Ich bin dankbar für die Aufgabe, ich erfülle sie neben Beruf und Familienleben gern. Für mich ist es wichtig, sich einer Aufgabe mit Interesse, Begabung, Neigung und Energie widmen zu dürfen“, hieß es unter anderem seitens der Ehrenamtlichen, die von ihren eigenen Erfahrungen berichteten. Andere wiederum hat ihre Aufgabe persönlich verändert: „Ich habe einen anderen Blick auf die Dinge bekommen. Die Arbeit macht unwahrscheinlichen Spaß“, lautete eine andere Erkenntnis. Menschen zu unterstützen, Erfahrungen weiterzugeben – und am Ende eines Zusammentreffens ein „Dankeschön“ zu ernten – das beflügele die ehrenamtliche Betätigung stets aufs Neue. Auch wenn Ehrenamt zeitweise „viel Arbeit“ bedeute: „Ohne sie würde nichts funktionieren“, hieß es anerkennend von hauptamtlichen Mitarbeitenden. „Wer an einer Stelle ehrenamtlich unterstützt, spürt einerseits die eigene Verantwortung, wird aber auch mit dem Gefühl der Zusammengehörigkeit beschenkt.“ Und: „Menschen gestalten die Gesellschaft mit, haben Freude an Begegnungen“ – und immer sei es das persönliche Engagement, das die Arbeit voranbringe.

Persönliches Engagement – und „Gottes Ja“, dass die Menschen umhüllt, das stärker ist als alle „Neins“ der ganzen Welt: Ein sichtbares „Ja“ Gottes ist der Segen, der durch Handauflegen dargereicht wird. Die Mitarbeiterinnen Tina Brandt, Karin Christophersen-Becker, Sabine Kock und Cordula Wulfert erhielten von Propst Jessen-Thiesen Gottes Segen für ihren Dienst beim Diakonischen Werk Husum. Der Gottesdienst wurde traditionell flankiert von Orgelmusik. Die vom Chor der Mitarbeitenden dargebrachte „Ode an die Freude“ begleitete der Musiker Kristofer Vio auf der Violine.

Der Geschäftsführer des Diakonischen Werk Husum, Volker Schümann, bedankt sich bei allen, die diesen Gottesdienst organisiert und daran mitgewirkt haben!

Text und Foto: Sonja Wenzel

Weitere Beiträge