Sonja Wenzel

Einmal im Jahr veranstaltet die Museums- und Kulturstätte „Haus Peters“ in Tetenbüll die vielbeachtete, sommerliche „Rosenwoche“. In der Arbeit mit Pflanzen rund um das Haus Peters geht Barbara Lingelmann auf. Dieses Jahr hatten sich die Verantwortlichen etwas Besonderes ausgedacht: „Als Solidaritätsbekundung mit der Ukraine haben wir eine Pflanzaktion mit der Friedensrose ‚Gloria Dei‘ durchgeführt und Rosen versteigert“, berichtet Hila Küpper. Sie ist die Geschäftsführerin und Leiterin dieses sehr speziellen Museums. Der Erlös aus dieser Unternehmung wurde zur einen Hälfte an einen Unterstützungsfonds für die Ukraine gespendet, die andere Hälfte in Höhe von 220 Euro jedoch erhielt die Fachstelle Migration in Tönning des Diakonischen Werkes Husum.

Die Tönninger Ehrenamts-Koordinatorin Claudia Böskens dankte dem „Förderverein Haus Peters“ für die Zuwendung: „Der Betrag wird den Geflüchteten aus der Ukraine direkt zugutekommen“, sagte sie bei der Spendenübergabe. Immerhin wohnen im Raum Tetenbüll zwischen 25 und 30 Menschen aus der Ukraine. Ehrenamtlich kümmert sich Regina Marx aus Tetenbüll intensiv um die Familien. „Eine Herausforderung ist die extrem ländliche Lage von Tetenbüll“, so Claudia Böskens. Daher habe man sich gemeinsam darauf verständigt, dass die gespendete Summe in eine Gemeinschaftsaktion fließen soll: Zusammen mit dem Haus Peters, der Tönninger Fachstelle Migration und den in und um Tetenbüll untergebrachten Ukrainern und Ukrainerinnen soll „etwas Menschliches, Freundliches, das sich in den Alltag einbauen lässt“, unternommen werden. Ein genauer Plan ist noch nicht gefasst, aber eines ist sicher: „Eine gemeinschaftliche Unternehmung kann den Anstoß geben, um miteinander in dauerhafte Kommunikation zu treten“, so Hila Küpper, oder, wie es Claudia Böskens auf den Punkt bringt: „Viele der Menschen aus der Ukraine sind gewissermaßen nicht sichtbar, zumal sie in einer sehr ländlich geprägten Gegend leben. Doch das führt zu Isolation, die sich hemmend auf zwischenmenschliche Kontakte auswirkt. Eine gemeinsame Veranstaltung kann aus dieser Isolation herausführen.“

Hila Küpper, Barbara Lingelmann und Claudia Böskens im historischen Kolonialwarenladen des „Haus Peters“.

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